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Der Senat überlegt, die U8 von der Hermannstraße nicht nur bis Wittenau sondern bis ins Märkische Viertel fahren zu lassen.

© Sophia Kembowski/dpa

U7 und U8 in Berlin: Senat prüft U-Bahn-Ausbau zum BER und ins Märkische Viertel

Aussteigen direkt am Willy-Brandt-Platz vorm Flughafenterminal. Durchfahren von der Hermannstraße in die Großsiedlung. Die Grundlagen sind da.

Der rot-rot-grüne Senat denkt jetzt doch konkret über einen weiteren Ausbau der U-Bahn nach. Chancen räumt man einer Verlängerung der U7 zumindest bis zum Bahnhof Schönefeld ein. Ganz oben steht bei den Überlegungen dem Vernehmen nach auch ein Weiterbau der U8 ins Märkische Viertel. An einer Vorlage für den Senat arbeite man derzeit, bestätigte Senatssprecherin Claudia Sünder einen RBB-Bericht.

Beine macht dem Senat dabei der bevorstehende Volksentscheid zum Weiterbetrieb des Flughafens Tegel. Sollte eine Mehrheit für das Offenhalten stimmen, will der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) den Berlinern den BER in Schönefeld schmackhaft machen. Derzeit gehe das Gefühl durch die Stadt, Tegel sei von überall her in fünf Minuten zu Fuß zu erreichbar, während der BER ganz weit draußen verortet werde, sagte Sünder. Ziel sei es, den neuen Großflughafen BER zu einem Flughafen der kurzen Wege zu machen.

U7 Ausbau wäre kostengünstig aber aufwendig

Wünsche, die U7 von Rudow bis zum BER zu verlängern, gibt es seit Jahren; zuletzt unter anderem von Neuköllns Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) vorgetragen. Da die Pläne schon uralt sind, ist seit dem Bau der U7 eine Trasse für die Verlängerung frei gehalten worden. Beim Planen des BER hat man den U-Bahn-Anschluss aber nicht berücksichtigt.

Die Planer hielten den Anschluss per S- und Regionalbahn sowie mit einigen Fernzügen für ausreichend. Vorleistungen für die U-Bahn gibt es nicht. In der BVG hat man deshalb Pläne entwickelt, die U-Bahn als Hochbahn zum BER zu führen. Der Endbahnhof könnte dann auf dem Willy-Brandt- Platz vor dem Terminal entstehen. Diese Variante wäre relativ kostengünstig. Trotzdem wäre der Bau nur mit mit einem hohen Aufwand realisierbar. Einen Großteil der Kosten übernimmt in der Regel der Bund. Auch Brandenburg müsste sich beteiligen.

Basis für Ausbau der U8 schon vorhanden

Wohlwollen gibt es im Senat nach Tagesspiegel-Informationen auch für den Weiterbau der U8. Knapp die Hälfte des notwendigen rund zwei Kilometer langen Tunnels ab dem Endbahnhof Wittenau ist schon vorhanden. Die Anlage war in den 1980er Jahren großzügig dimensioniert worden.

Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) erklärte am Sonnabend, das Erweitern des U-Bahn-Netzes werde längerfristig ein Thema sein. Der Senat werde sich in einer der kommenden Sitzungen damit beschäftigen. Aktuell habe aber der Ausbau des Straßenbahn–Netzes Vorrang.

Konkrete U-Bahn-Planungen sollte es in dieser Legislaturperiode nicht geben. Die wachsende Stadt brauche aber alle Verkehrsmittel, sinnvoll verzahnt, sagte Günther. Und natürlich gehöre auch die U-Bahn dazu.

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