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Seine Bühne. Schauspieler Ulrich Matthes in dem Verlag, den sein Vater Günter über Jahrzehnte geprägt hat.

© Kitty Kleist-Heinrich

Ulrich Matthes: Gründlicher Leser

Als der Schauspieler Ulrich Matthes 1959 geboren wurde, hatte sein Vater Günter schon sieben Jahre lang die Berlin-Redaktion geleitet. Am Tag der offenen Tür erzählte er, wie er mit dem Tagesspiegel aufwuchs.

Der Name Matthes ist beim Tagesspiegel Legende: Als der Schauspieler Ulrich Matthes 1959 geboren wurde, hatte sein Vater Günter schon sieben Jahre lang die Berlin-Redaktion geleitet, und später gehörte er der Chefredaktion an. Vier Jahrzehnte lang schrieb Günter Matthes unter dem Kürzel „-thes“ seine täglichen Glossen. Gestern hat Ulrich Matthes im Gespräch mit Chefredakteur Lorenz Maroldt erzählt, wie er „mit dem Tagesspiegel aufgewachsen“ ist – zumal manche Glossen von Erlebnissen des „Dreikäsehochs“ handelten, wenn dem Vater mal kein politisch brisantes Thema einfiel. Und immer dann habe sein Vater die meisten begeisterten Leserbriefe erhalten, erinnert sich der Sohn. Leserbindung sei eben auch Gefühlssache. Für ihn sei ein einstündiges Frühstück mit der Lektüre des Tagesspiegels und bis zu zwei weiterer Zeitungen ein „Ritual“, erzählt Ulrich Matthes unter Beifall der Gäste. Nach 30 Jahren als Film- und Theaterschauspieler könnten ihn Kritiker jedoch nicht mehr wie einst „in Euphorie versetzen“ oder „mit Verrissen in tiefe Verzweiflung stürzen“. Das Wichtigste für ihn seien die Herzen des Publikums. Als aber einmal eine Schulklasse lärmte, unterbrach er die Vorstellung und schimpfte laut. Dann war Ruhe – und später entschuldigten sich die Schüler sogar. Cay Dobberke

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