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Rio Reiser.

© dpa

Umbettung: Rio Reisers Urne kommt nach Berlin

Fast 15 Jahre nach seinem Tod findet der frühere Frontmann der Politrockband Ton Steine Scherben seine letzte Ruhestätte in Berlin, auf dem Alten Sankt-Matthäus-Kirchhof in Schöneberg.

Fresenhagen/Berlin - Vor 61 Jahren wurde Rio Reiser in Berlin geboren, fast 15 Jahre nach seinem Tod findet der frühere Frontmann der Politrockband Ton Steine Scherben nun auch seine letzte Ruhestätte in Berlin, auf dem Alten Sankt-Matthäus-Kirchhof in Schöneberg. Zunächst war der Sänger und Musiker dank einer Ausnahmegenehmigung im nordfriesischen Fresenhagen auf seinem privaten Bauernhof begraben worden. Dieser wurde kürzlich verkauft. Die Scherben hatten den Hof 1975 erworben, restauriert und als Kommune bewohnt, seit Reisers frühem Tod war er Museum, Begegnungs- und Pilgerstätte für Künstler und Fans. In den vergangenen zehn Jahren kämpfte Gert Möbius, Bruder des als Ralph Christian Möbius geborenen Sängers, um das finanzielle Überleben des Hofs – vergeblich. Jetzt wird eine Einrichtung der Jugendhilfe einziehen. „Diese Entscheidung ist sehr schmerzhaft“, sagt Möbius. Das Wichtigste sei aber, das kulturelle und musikalische Erbe seines Bruders und der Scherben zu bewahren. Dazu will sich der 66-jährige Gert Möbius, der seinen jüngeren Bruder 1967 für die „Beat-Oper“ nach Berlin geholt hatte, in den nächsten Wochen nach geeigneten Räumen in Kreuzberg umsehen. Er hofft dabei auf die Unterstützung von Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne).

In Schöneberg war Reiser auch getauft worden. Wann die Urne beigesetzt wird und in welchem Rahmen dies geschehen soll, ist noch offen. „Erst mal werde ich nach einer geeigneten Stelle suchen“, sagt Möbius. Als er das letzte Mal auf dem Kirchhof war, auf dem auch die Brüder Grimm begraben liegen, war dieser wegen Schneeglätte gesperrt. Eva Kalwa

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