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Umfrage in Berlin: Bereits 2400 Radfahrer-Fallen gemeldet

Seit fast einer Woche sucht Berlin gefährliche Kreuzungen. Radfahrer sollen ihre Erfahrungen weitergeben. Und tausende haben sich schon daran beteiligt.

Fünf Tage nach dem Start einer Online-Umfrage zu mehr Sicherheit für Radfahrer sind am Sonntagnachmittag bereits über 2400 Vorschläge eingegangen. Wie berichtet, kann jeder unter www.radsicherheit.berlin.de auf einer interaktiven Karte gefährliche Kreuzungen und Einmündungen in Berlin markieren. Insgesamt haben bereits mehr als 13500 Menschen die Seite angesehen. Nach Angaben der Senatsverkehrsverwaltung ist dies noch bis zum 10. Dezember möglich. Am Dienstag war die Seite freigeschaltet worden. Staatssekretär Christian Gaebler sagte, dass über das Onlineportal auch „Beinahe-Unfälle“ und Gefahren geschildert werden können, die nicht in die Unfallstatistik der Polizei eingehen. Eine Analyse der eingegangenen Beiträge zeigt, dass nicht nur Kreuzungen, sondern auch sonstige Ärgernisse und Behinderungen gemeldet werden. Betreut wird das Portal durch eine private Agentur. Die 60000 Euro Kosten des Projektes trägt das Verkehrsministerium.

Ob Berlin-Halensee oder Berlin-Neukölln: Viele Radfahrer gaben Hinweise

Spitzenreiter war nach fünf Tagen mit 250 Beiträgen nicht eine bestimmte Kreuzung, sondern „Penetrantes Parken auf dem Radweg“. Gerade Radspuren auf der Fahrbahn von Einkaufsgegenden – etwa auf der Westfälischen Straße in Halensee – werden rund um die Uhr missbraucht. Polizei und Ordnungsamt, so die Erfahrung von Radfahrern, interessieren sich nicht dafür. Mit jeweils fast 100 Meldungen liegen die Sonnenallee in Neukölln und die Oranienstraße in Kreuzberg auf den Plätzen 2 und 3.

In beiden Straßen fehlen Radspuren, gefährlich wird es durch viele in zweiter Reihe geparkter Autos. Auf den weiteren Plätzen werden genannt: Schönhauser Allee, Linienstraße, Hermannplatz, Urbanstraße und Potsdamer Platz. Die 20 meistgenannten Stellen sollen nach Ablauf der vierwöchigen Meldezeit von Experten der Verkehrsverwaltung genauer untersucht werden. Wenn möglich und finanzierbar, sollen die gefährlichen Ecken dann entschärft werden.

Am heutigen Montag findet beim Senat eine Tagung von Experten statt, mit dem Ziel einen „Leitfaden zur Verhinderung von Abbiegeunfällen“ zu erstellen. Wie berichtet, starben 2012 alleine sieben der 15 Radfahrer durch unachtsam abbiegende Lastwagen. Eingeladen sind 50 Experten, unter anderem vom ADFC, der Polizei, Unfallforscher und Planer.

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