zum Hauptinhalt

Berlin: Umleitung: Ruppiner Chaussee bald wieder für Autos frei

Die seit 1987 für den Autobahnbau vom Verkehr befreite Ruppiner Chaussee wird wieder zur Durchgangsstraße - für sechs Monate. Die Senatsverkehrsverwaltung will während der Sanierung der Autobahn A 111 im Sommer einen Teil des Verkehrs über die Ruppiner Chaussee leiten.

Die seit 1987 für den Autobahnbau vom Verkehr befreite Ruppiner Chaussee wird wieder zur Durchgangsstraße - für sechs Monate. Die Senatsverkehrsverwaltung will während der Sanierung der Autobahn A 111 im Sommer einen Teil des Verkehrs über die Ruppiner Chaussee leiten. Dies sei bei einer entwidmeten Straße aus "straßenbaubezogenen Gründen" ausnahmsweise möglich, sagte Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) gestern. So soll vermieden werden, dass sich Autofahrer Schleichwege durch dicht bebaute Wohngebiete in Heiligensee suchen.

Am 1987 eröffneten Beyschlagtunnel der Autobahn sind nach Strieders Angaben Sanierungsarbeiten dringend erforderlich. Dazu gebe es keine Alternative. Die Verkehrsbelastung, die weit über den ursprünglichen Prognosen liegt, sowie das Streuen von Salz haben den Asphalt weitgehend zerstört. Für die Arbeiten, die im Mai beginnen sollen, wird jeweils eine der beiden Röhren mit je zwei Fahrpuren gesperrt, um die Arbeiter im Tunnel nicht zu gefährden. In der anderen Röhre gibt es dann Gegenverkehr auf jeweils einer Spur. Das Tempo soll von 60 km/h auf 40 km/h begrenzt werden.

Die Planer rechnen damit, dass so etwa 70 Prozent der täglich 20 000 Autos pro Richtung, vor allem die Lastwagen, weiter durch den Engpass auf der Autobahn fahren können. Für die anderen wird die Ruppiner Chaussee zwischen 6 Uhr und 22 Uhr als "Bedarfsumleitungsstrecke" ausgewiesen.

Nicht zufrieden mit dieser Lösung ist der ADAC. Er hatte vorgeschlagen, den Verkehr nach Norden auf den zwei Spuren der Autobahn und den Südverkehr zweispurig über die Ruppiner Chaussee zu führen - ohne Einschränkung in der Nacht. Dieser Verkehr hätte die Kreuzungen komplett blockiert, befürchten jedoch die Planer. Lastwagen hätten weiträumig umgeleitet werden sollen, sagte ADAC-Vorstand Eberhard Waldau.

Bei den Arbeiten wird die Fahrbahn um jeweils einen halben Meter verbreitert, um Platz für eine Mittelleitplanke zu schaffen, die zum Unfallschutz erforderlich sei, wie Strieder sagte. Dann wird der komplette Abschnitt zur Autobahn erklärt, der jetzt noch teilweise als Bundesstraße ausgewiesen ist.

kt

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false