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Umstrittenes Sozialunternehmen: Beurlaubter Treberhilfe-Chef weist Vorwürfe zurück

Der beurlaubte Geschäftsführer der Treberhilfe, Jens Fischer, hat Kritik an seiner Arbeitsweise zurückgewiesen. Der Vorwurf betriebsgefährdender Versäumnisse sei eine "pauschale Behauptung ohne konkrete Sachverhalte".

Die Berliner Treberhilfe befinde sich in einer angespannten Liquiditätslage, so dass Zahlungen an die Tochtergesellschaft in Brandenburg zur eigenen Schwächung geführt hätten. Dadurch hätte sich die Gefahr einer Insolvenz der Treberhilfe verstärkt, teilte Fischer am Freitag mit.

Das Sozialunternehmen hatte die Beurlaubung Fischers damit begründet, dass er Zahlungen an die Tochtergesellschaft zurückgehalten haben könnte. Dadurch könnten Arbeitsplätze gefährdet worden sein. Für eine Prüfung der Vorgänge sei eine Beurlaubung notwendig gewesen.

Prekäre Finanzlage

Die Finanzlage der Treberhilfe ist inzwischen äußerst prekär. Die Tochtergesellschaft Treberhilfe Brandenburg hat sich durch den Kauf einer Immobilie im Holländischen Viertel in Potsdam für rund 700 000 Euro hoch verschuldet und verfügt kaum noch über liquide Mittel. Sollte die Gemeinnützigkeit entzogen werden, drohen hohe Steuernachforderungen. Gleichzeitig würde die Treberhilfe automatisch aus der Diakonie ausgeschlossen, was Mindereinnahmen von rund einer Million Euro nach sich zöge. Eine Betriebsprüfung durch das Finanzamt gab es bislang nicht. Ob und wann die Finanzbehörden prüfen, ist nicht bekannt.

Fischer hatte sein Amt neben dem damaligen Treberhilfe-Chef Harald Ehlert am 1. März angetreten und sollte für mehr Transparenz sorgen. Außerdem sollte er verlorengegangenes Vertrauen in die Sozialeinrichtung zurückgewinnen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Treberhilfe wegen des Anfangsverdachts der Untreue. Ehlert trat Mitte März zurück. Er hatte jahrelang einen Maserati als Dienstwagen gefahren und soll ein für die Branche unüblich hohes Gehalt bezogen haben. (Tsp/ddp)

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