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Berlin: Umworbene Kunden

Mit verstärktem Standortmarketing konkurrieren Berlins Einkaufsmeilen – der Senat unterstützt sie

Berlins Einzelhändler suchen nach Wegen, den Verlust von Kunden und Umsatz aufzuhalten. Um die MarketingInitiativen für Einkaufsstraßen zu unterstützen, haben Senat und private Sponsoren gemeinsam 200 000 Euro für einen Wettbewerb „Mittendrin Berlin“ gestiftet. Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) gab gestern die fünf Preisträger unter den 34 Initiativen, die sich beworben hatten, bekannt.

„In der Konkurrenz muss man etwas Besonderes bieten“, sagte Junge-Reyer. „Die meisten Angebote sehen sonst leider oft sehr gleichförmig aus.“ Dazu müssten vor allem die Händler ihr Wissen über die lokalen Besonderheiten einbringen. Der Wettbewerb richte sich gleichermaßen an die Stadtmitte und die Bezirkszentren. „Wir wissen alle, dass Berlin viele Zentren hat“, so Junge-Reyer. IHK-Präsident Eric Schweitzer befand als Mitveranstalter, im Wettbewerb sei „genau das eingetreten, was wir erreichen wollten“. Jedes der beteiligten Zentren habe ein eigenes Profil entwickelt, das ihm helfen werde, in Zukunft Kunden stärker an sich zu binden.

Als einzige Initiative aus der Innenstadt sind die Gewerbetreibenden an der Friedrichstraße unter den Preisträgern. Ihr Projekt ist ein Austausch mit der Via Condotti in Rom. Unter dem Motto „Die schönsten Straßen“ wird in beiden Städten die Atmosphäre der jeweils anderen Shoppingmeile nachgebildet.

Die Pankower Altstadt kann nicht mit internationalem Shopping-Flair punkten. Dort hat die Kommunikations-Agentur „a.g.a.b.u.!“ das Konzept „Trommeln für Pankow“ entwickelt, das den ganzen Stadtteil einbeziehen soll – zum Beispiel mit Aktionen, um leer stehende Geschäfte zeitweise zu füllen. Ein Lichterfest und Musikveranstaltungen bilden das kulturelle Begleitprogramm.

Gleich zwei prämierte Projekte kommen aus Lichtenberg. Die Projektgemeinschaft Weitlingstraße will aus der Einkaufsstraße am Bahnhof „Lichtenbergs Gelbe Seite“ machen und macht die Farbe zum Markenzeichen. Die Straße selbst wird gelb gestrichen. Die Geschäfte werden aufgefordert, ihre Auslagen gelb zu dekorieren. Außerdem gibt es eine gelbe Kundenkarte.

Die Standortgemeinschaft Fennpfuhl will die Läden aus drei Einkaufszentren rund um ein gerade geschlossenes Kaufhaus in mehreren „Fennpfuhlmeilensteinen“ zu gemeinsamen Aktivitäten von Kunstausstellungen bis zu Sportfesten animieren.

Die Neuköllner Arbeitsgemeinschaft Karl-Marx-Straße hat sich dagegen auf den Sport spezialisiert. Sie setzt darauf, die Jugendlichen verschiedener Nationalitäten mit Sportfesten zu begeistern, damit sie sich mit der Karl-Marx-Straße identifizieren. ak

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