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& Contra: & Contra

Einige Eltern sollten sich schämen. Sie feilschen um 14 Euro monatlich, die sie für das Essen ihrer Kinder ab dem nächsten Jahr mehr zahlen sollen.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Einige Eltern sollten sich schämen. Sie feilschen um 14 Euro monatlich, die sie für das Essen ihrer Kinder ab dem nächsten Jahr mehr zahlen sollen. Nämlich 37 statt 23 Euro. Das sind nicht einmal 50 Cent pro Tag, die das Familienbudget zusätzlich belasten. Jene Mütter und Väter, die sich trotzdem aufregen, gehören auch nicht zu den Bedürftigen, die weiterhin nur einen Euro monatlich für das Schulessen bezahlen müssen. Es sind Normal- und wohl auch Besserverdienende, die jetzt um Peanuts streiten.

Die lächerliche Größenordnung des Konflikts zeigt folgendes Rechenbeispiel: Für 37 Euro im Monat könnten Eltern ihren Kindern an jedem Schultag nicht einmal einen satt machenden Billig-Burger spendieren. Stattdessen verhilft der Staat mit einer weiterhin 30-prozentigen Subventionierung des Schulessens den Kindern zu einer warmen Mahlzeit (künftig hoffentlich in besserer Qualität) und die Eltern sparen ordentlich Geld für ein tägliches Mittag- oder Abendessen, dass sie dem Nachwuchs ohne die Schulmahlzeit zubereiten müssten.

Könnte es vielleicht sein, dass hier nur ein Streit um sinnentleerte Prinzipien vom Zaun gebrochen wurde? Etwa um die Frage, ob die öffentliche Förderung des Mittagessens für schulpflichtige Kinder 30 oder 50 Prozent betragen muss. Möglicherweise nach Gehaltsgruppen gestaffelt, die mit hohem bürokratischen Aufwand individuell ermittelt werden. Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof. Ulrich Zawatka-Gerlach

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