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Berlin: Unfallflucht bleibt ein Rätsel

Die tödliche Unfallflucht von Reinickendorf wird vermutlich nie geklärt werden. Denn der Fußgänger, der in der Nacht zu vergangenem Sonntag sterbend auf der Fahrbahn der Oranienburger Straße von einem Passanten gefunden worden war, ist von einem großen Sattelschlepper erfasst worden.

Die tödliche Unfallflucht von Reinickendorf wird vermutlich nie geklärt werden. Denn der Fußgänger, der in der Nacht zu vergangenem Sonntag sterbend auf der Fahrbahn der Oranienburger Straße von einem Passanten gefunden worden war, ist von einem großen Sattelschlepper erfasst worden. „Dessen Fahrer hat den Unfall mit großer Wahrscheinlichkeit nicht bemerkt“, sagte der Leiter des zuständigen Verkehrsunfalldienstes, HansJoachim Eichstädt.

Selbst wenn der Fahrer noch ermittelt werden würde, könnte man ihm wahrscheinlich nicht nachweisen, dass er den Unfall bemerkt hat. Denn die Obduktion des Toten – durchgeführt vom renommierten Rechtsmediziner Volkmar Schneider – ergab, dass er vom Auflieger eines abbiegenden Lastwagens getroffen wurde – und nicht vom Fahrerhaus. In dieser Nacht regnete es stark, das Opfer war dunkel gekleidet. Die Ampel war aus, Zeugen gibt es keine. Das Ergebnis des Blutalkoholtests liegt noch nicht vor.

Der Tote, der 45-jährige Olaf L., soll zwar in Lankwitz eine Wohnung gehabt haben, sich aber auch im Trinkermilieu herumgetrieben haben. Identifiziert wurde er erst zwei Tage später über den Abgleich der Fingerabdrücke, denn Olaf L. war als Kleinkrimineller im Polizeicomputer erfasst. Der kinderlose und Unverheiratete war nicht als vermisst gemeldet worden. Was L. in dieser Gewitternacht in Reinickendorf wollte, wissen die Ermittler nicht. Er hatte seinen Tabaksbeutel mit 73 Euro und einen Schlüsselbund dabei. Ein in der Nähe gefundenes, ausgeschaltetes Mobiltelefon könnte Olaf L. gehört haben, doch die Polizei darf es ohne richterliche Genehmigung nicht untersuchen. Immerhin konnte die Unfallzeit mittlerweile recht genau bestimmt werden, da eine Zeugin den Mann gegen 2.30 Uhr noch gesehen hat. Gefunden wurde das Opfer um 2.45 Uhr.

Spuren waren, wie berichtet, keine gefunden worden, keine Glassplitter, keine Lackreste – demnach wird auch am Lastwagen nichts auf einen Unfall hinweisen. Ihre letzte Chance sieht die Polizei jetzt darin, Lkw-Unternehmen in der Nähe des Tatortes zu befragen. Aber selbst wenn bei einer Unfallflucht Lack- und Glassplitter gefunden werden, führt das nicht immer zum Täter. Die spektakulärste Unfallflucht der letzten Jahre wurde mittlerweile als ungeklärt zu den Akten gelegt: Im Oktober 2003 war die junge Radfahrerin Peggy E. in Friedrichshain von einem Pkw getötet worden.Ha

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