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Berlin: Unten Diabetes, oben Luxus

"Es war eine hochsensible Angelegenheit", erinnert sich Klaus Klaje, Geschäftsführer der Firma Arcon Real. Für die 35 meist langjährigen Mieter eines 1958 errichteten "Zweckbaus" an der Marburger Straße musste zunächst akzeptabler Ersatzwohnraum gefunden werden.

"Es war eine hochsensible Angelegenheit", erinnert sich Klaus Klaje, Geschäftsführer der Firma Arcon Real. Für die 35 meist langjährigen Mieter eines 1958 errichteten "Zweckbaus" an der Marburger Straße musste zunächst akzeptabler Ersatzwohnraum gefunden werden. Der Abbruch des Hauses, in dem eine Postfiliale untergebracht war, verlief fast unbemerkt, weil die Fassade zunächst stehen blieb. Aber auch sie musste dann fallen, und Arcon Real hat inzwischen die Fundamente für einen 30 Millionen Euro teuren Neubau gelegt, der schon Anfang nächsten Jahres fertig sein soll. Vorgesehen sind in den oberen Stockwerken 28 Luxus-Eigentumswohnungen, in den ersten drei Etagen ein Diabetes-Zentrum. Die private Einrichtung soll vom Diabetes-Institut "diab Berlin" betrieben werden.

Die Eigentumswohnungen erhalten einen separaten Eingang, so dass es im Grunde zwei Häuser in einem geben wird. "Upper Level" wird vom Investor das häusliche Leben auf hohem Niveau genannt, mit bis zu 200 Quadratmeter großen Penthouse-Wohnungen auf drei Ebenen, die neben vielen Annehmlichkeiten auch noch über Speiseaufzug, Whirlpool und Speziallift bis zur Tiefgarage verfügen. Die Spitzenpreise liegen bei rund 1,4 Millionen Euro, es wurde bereits eine Wohnungen dieser Art verkauft, und Geschäftsführer Klaje zeigte sich schon beeindruckt, dass für die betuchte Kundschaft der Preis kein Thema war.

Es wird gerade in den unteren Etagen auch kleinere Zwei- bis Zweieinhalb-Zimmerwohnungen geben, "mit halbwegs zivilen Preisen". Klaje glaubt Anzeichen für eine Renaissance der West-City zu bemerken, etliche Leute wollten aus der Umgebung des Gendarmenmarktes oder der Hackeschen Höfe wieder in den alten Westen. Für sein Wohnprojekt "Upper-Level" will er auf eine großangelegte Werbe-Aktion verzichten, lediglich im benachbarten Hotel Steigenberger und im Internet gibt es Informationen. Mit dem Hotel ist eine Kooperation über "individuelle Service-Pakete" geplant.

C. v. L.

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