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Berlin: Unter Druck

über das Stasi-Dilemma an der Charité Stasi in die Produktion“ haben die Montagsdemonstranten gerufen. Das hat geklappt: Produktion gibt es zwar kaum noch in Berlin, aber als einfache Handlanger dürften viele Stasi-Leute untergekommen sein.

über das Stasi-Dilemma an der Charité Stasi in die Produktion“ haben die Montagsdemonstranten gerufen. Das hat geklappt: Produktion gibt es zwar kaum noch in Berlin, aber als einfache Handlanger dürften viele Stasi-Leute untergekommen sein. Doch sind sie alle gleich zu behandeln? Wie weit dürfen sie aufsteigen? Haben sie ein Recht auf komplette Resozialisierung, wie es für Diebe und Totschläger selbstverständlich ist? Niemand weiß es.

Offenbar herrschte zunächst Einigkeit, dass einer, der für die Stasi Wirtschaftsdelikte verfolgt hat, Bereichsleiter an der Charité werden können soll. Insofern ist es kurios, dass die Spitze des Hauses nun unter Druck zurückweicht und ihn notfalls gegen Abfindung abschieben will. Das bedeutet: Entweder ist bei der Einstellung geschlampt worden, und neue Fakten schaffen eine neue Sachlage. Dann wäre die Abfindung ein Skandal. Oder die Einstellung war in Ordnung, dann wäre der Rausschmiss widersinnig. Dritte Möglichkeit: Der Mann hat die beruflichen Erwartungen nicht erfüllt und soll nun beiläufig fallengelassen werden. Doch dafür gibt es Arbeitsverträge mit Probezeit, ohne Abfindung. Was auch passiert: Ein Ruhmesblatt für die Charité ist es nicht.

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