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Untersuchungsbericht: Keine schnelle Aufklärung im Prothesenskandal

Untersuchungen, wie es zu den fehlerhaft eingebauten Knieimplantaten am Berliner St.-Hedwig-Krankenhaus kommen konnte, werden sich einige Zeit hinziehen. Die Fraktionssprecherin der Grünen, Kosche, vermutet bereits eine gezielte Verzögerung von Seiten des Senats.

Der Untersuchungsbericht des Landesamtes für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit (Lagetsi) zum Umgang mit Medizinprodukten im St.-Hedwig-Krankenhaus kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Es müsse mit mindestens vier bis sechs Wochen gerechnet werden, bis erste Ergebnisse vorliegen, sagte Lagetsi-Sprecher Robert Rath. Dass der Senat der Behörde einen "Maulkorb" verpasst habe, wie die Grünen-Fraktionssprecherin für Gesundheitsschutz, Heidi Kosche, kritisierte, könne er nicht erkennen.

Kosche forderte, der Prüfbericht müsse "umgehend offengelegt werden". Die betroffenen Patienten hätten ein Recht auf lückenlose Aufklärung, wie es zu den fehlerhaft eingebauten Knieimplantaten kommen konnte. Derartige Verwechslungen dürften nicht wieder passieren können, ergänzte Kosche. Sie verlangte die verpflichtende Einführung eines einheitlichen Risikomanagements bei Implantationen in Berliner Kliniken sowie die frühstmögliche Information Betroffener bei Komplikationen.

Am vergangenen Wochenende war bekanntgeworden, dass im St. Hedwig-Krankenhaus in Berlin-Mitte zwischen Mai 2006 und März 2007 in insgesamt 47 Fällen falsche künstliche Kniegelenke implantiert worden waren. (mit ddp)

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