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Untreue-Prozess: Ex-Banker wegen Veruntreuung zu Haft verurteilt

Ein ehemals leitender Bankangestellter ist vom Berliner Landgericht wegen Untreue und Urkundenfälschung zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Der 47-Jährige hatte zehn Jahre lang bis 2004 insgesamt 1,2 Millionen Euro von Kundenkonten abgezweigt.

Berlin - Der Angeklagte war zuletzt Leiter eines Kundenberatungszentrums in Tiergarten und hatte Unterschriften auf Überweisungen und Depotauszüge gefälscht, um die Taten zu verschleiern. Mit dem Geld finanzierte er seinen aufwändigen Lebensstil. Ein Großteil des Schadens ist nach Angaben des Gerichts bereits von der Versicherung der Bank beglichen worden. Das Gericht konnte auf Grund eingetretener Verjährung nur über Untreuetaten von 1999 bis 2004 befinden.

Der Angeklagte habe die Bank als "Selbstbedienungsladen" gesehen und das "von ganz erheblichem Vertrauen geprägte Verhältnis zu den Kunden" missbraucht, hieß es im Urteil. Zugleich habe er seine Kenntnisse über die Kontrollmechanismen der Bank dazu genutzt, um diese zu umgehen.

Hauptgeschädigte war eine frühere Berliner Hotelinhaberin. Die Kundin wurde um rund 574.000 Euro geschädigt. Als sie sich aus dem Geschäftsleben zurückzog und nach Florida übersiedelte, um dort die Wintermonate zu verbringen, hatte sie dem Angeklagten ihr Vermögen zu Anlagezwecken überlassen. Der Staatsanwältin zufolge hatte sich der Angeklagte von dem veruntreuten Geld teure Reisen, kostspielige Hotelaufenthalte sowie noble Kleidung gegönnt. (tso/ddp)

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