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Urteil: Grausamer Tod eines Models

Mit 75 Messerstichen in Gesicht und Körper wurde im März 2005 ein Model in ihrer Spandauer Wohnung brutal ermordet. Jetzt wurde ihr Ex-Freund vom Berliner Landgericht zu neuneinhalb Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt.

Berlin - Der 31-jährige Russe hatte seine Unschuld beteuert und ein tschetschenisches Killerkommando verantwortlich gemacht. Das Gericht sprach von einer Beziehungstat und schloss andere Täter aus.

Der gelernte Koch wollte einen Freispruch. Aus Sicht des Gerichts ist der Mann gefährlich, hochgradig kriminell und in gewissem Maß stolz, einem entsprechenden Milieu anzugehören. Bei einer neuerlichen Tat müsse der vorbestrafte Angeklagte mit Sicherungsverwahrung rechnen, sagte Richterin Monika Dietrich.

Der Angeklagte war eigenen Angaben nach bei der 25-jährigen Ukrainerin untergetaucht, weil nach einer Auseinandersetzung in einer Discothek ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt war. In der Wohnung der Ex-Freundin sei es zu gegenseitigen Vorwürfen wegen der gescheiterten Beziehung gekommen, sagte Richterin Dietrich. Als die junge Frau sich schminkte, um in ein Konzert zu gehen, habe der 31-Jährige in ungeheurer Brutalität zugestochen.

Anschließend habe der Angeklagte einen Sexualmord inszeniert, um den Verdacht auf Tschetschenen zu lenken. Aus diesem Grund habe er sich auch selbst verletzt. Der massive Angriff mit der Vielzahl von Stichen spreche aber für eine Beziehungstat, argumentierte das Schwurgericht. Außerdem fanden sich Spuren des Russen auf der vor dem Haus gefundenen Tatwaffe. Das Gericht ging von einer verminderten Schuldfähigkeit des Angeklagten auf Grund von Drogen aus. (tso/dpa)

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