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Berlin: Urteil: Keine Beleidigung

Der Schauspieler Klaus Löwitsch hat ein Verfahren gegen zwei Journalisten der "Welt" verloren. Der stellvertretende Kulturchef und ein Theaterredakteur wurden gestern vom Amtsgericht vom Vorwurf der Beleidigung des Schauspielers freigesprochen worden.

Der Schauspieler Klaus Löwitsch hat ein Verfahren gegen zwei Journalisten der "Welt" verloren. Der stellvertretende Kulturchef und ein Theaterredakteur wurden gestern vom Amtsgericht vom Vorwurf der Beleidigung des Schauspielers freigesprochen worden. Dabei ging es um einen Artikel vom Juli 2000 mit der Passage " ... verdämmert als kleines Schwein im Suff".

Die von Löwitsch als Kränkung empfundene Charakteristik seiner Person war erschienen, nachdem die Boulevardpresse über sein folgenschweres Zechgelage im Künstlerlokal "Emil" in Mitte berichtet hatte. Vor zwei Monaten ist der Schauspieler deswegen zu 27 000 Mark Geldstrafe verurteilt worden, denn Löwitsch habe im Vollrausch eine Frau angegriffen und sexuell genötigt. Löwitsch hat Berufung eingelegt. Im Fall des "kleinen Schweins" will ihm sein Anwalt aber vorschlagen, den Freispruch der Journalisten zu akzeptieren. "Ich weiß aber nicht, ob er sich an den Rat hält", erklärte Rechtsanwalt Manfred Studier.

Löwitsch soll bei dem Angriff auf eine Kollegin im "Emil" fünf Promille Alkohol im Blut gehabt haben. Der Theaterredakteur wollte eigenen Angaben nach in seinem Porträt über Löwitsch zeigen, wie eng Genie und Wahnsinn bei berühmten Schauspielern einhergehen können. Der Richter sprach im Urteil von einem "ausgewogenen Artikel"; ein Vorsatz zur Beleidigung sei nicht erkennbar. Der stellvertretende Kulturchef als Schlussredakteur bekam einen Freispruch, weil er in der Tageshektik keinen Blick auf den Inhalt habe werfen können.

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