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Berlin: US-Botschaft: Der Bauantrag ist gestellt

Genehmigung wird voraussichtlich noch dieses Jahr erteilt Amerikaner wollen im Sommer 2004 den Grundstein legen

Der Neubau der Botschaft der Vereinigten Staaten am Pariser Platz in Mitte ist nach jahrelangen Verzögerungen jetzt offiziell auf den Weg gebracht. Die Amerikaner reichten förmlich beim Senat den Antrag auf Baugenehmigung ein, bestätigte am Donnerstag eine Sprecherin der USBotschaft in Berlin. Mit der Baugenehmigung sei noch vor Ende des Jahres zu rechnen.

Der Senat werde entsprechend zeitgerecht eine Vorlage an das Abgeordnetenhaus zur Abstimmung leiten, hieß es. Baubeginn soll spätestens Mitte 2004 sein. Fertigstellung und Eröffnung sind für 2006 oder Anfang 2007 vorgesehen. Sicherheitsprobleme hatten den Neubau seit den Anschlägen auf US-Botschaften in Kenia und Tansania im August 1998 verzögert.

Ein nach schwierigen und langwierigen Verhandlungen erzielter Kompromiss zwischen Senat und US-Regierung sieht jetzt einen Sicherheitsabstand von 25 Metern bei einer leichten Verlegung der Ebert- und Behrenstraße vor. In die Lösung einbezogen ist auch das direkt gegenüber entstehende Mahnmal für die ermordeten Juden Europas. Aus Senatskreisen hieß es hierzu, die Amerikaner hätten sich großzügig verhalten. Sie würden zu 100 Prozent die Kosten für die mit der Mahnmal-Stiftung vereinbarte Verlegung des südwestlichen Randes der im Bau befindlichen Anlage tragen.

Die Entwürfe für den Bebauungsplan (I-200-2) sind seit 14. Juli bis einschließlich 15. August in der Behrenstraße 42 öffentlich einzusehen. Nach Angaben von Annalie Schoen, der Leiterin des Hauptstadtreferats der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, gibt es bereits jetzt ein „reges Interesse“ der Berliner. Schriftliche Anregungen oder Proteste seien bisher jedoch „eher in geringer Zahl“ eingetroffen.

Die amerikanische Botschaft wird in der so genannten „guten Stube“ Berlins rund um das Brandenburger Tor der letzte Baustein zur Wiederherstellung des historischen Areals sein. Der Pariser Platz 2 war bereits zwischen 1939 und 1942 die Adresse der US-Botschaft in Berlin.

Die Botschaft Frankreichs und die britische Vertretung sind ebenfalls an ihren früheren Standorten bereits fertig gestellt. Zu dem weltbekannten Ensemble auf dem 1734 unter Friedrich Wilhelm I. angelegten Platz gehört auch das Hotel Adlon sowie der ins Stocken geratene Neubau der Akademie der Künste. Diese wurde vor dem Krieg unter anderem von dem Maler Max Liebermann geleitet, der am Brandenburger Tor auch sein Wohnhaus hatte.

Im Frühjahr 2002 hatten der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und US-Botschafter Daniel Coats eine gemeinsame Erklärung zum Bau der künftigen Botschaft unterzeichnet. Der derzeitige Standort der US-Botschaft befindet sich nur einige hundert Meter vom Brandenburger Tor entfernt in der Neustädtischen Kirchstraße. Insbesondere wegen des Irak-Krieges waren in diesem Bereich die Sicherheitsvorschriften mit weiträumigen Absperrungen erheblich verschärft worden. Tsp/dpa

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