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Berlin: Utopisches Fahrzeug im Bau: Bald wollen die Außerirdischen Marzahn bevölkern

Alles was glänzt und raschelt oder rollt ist erlaubt. Und futuristisch muss es aussehen.

Alles was glänzt und raschelt oder rollt ist erlaubt. Und futuristisch muss es aussehen. "Spacig", wie die 14-jährige Anja Hartwig sagt. Deshalb sammelt sie schon fleißig Bastelmaterialien. Sie hat sich mit Alufolien eingedeckt, blaue Müllsäcke zurechtgelegt und ihr Skateboard goldfarben gestrichen. Die Marzahnerin bereitet sich gerade auf die "United Space Parade" vor. Schon im vergangenen Jahr, als sich im Herbst erstmalig Tausende zu diesem phantasievollen Festival trafen, war sie dabei.

Damals begleitete sie als Außerirdische den bunten Umzug durch Marzahn. Wenn am 24. September um 14 Uhr erneut das zukunftsorientierte Spektakel beginnt, wird auch Robert Bilsing dabeisein. Obwohl sich der 17-jährige Hellersdorfer noch nicht über sein Outfit im Klaren ist, weiß er, wo er während der Parade marschieren wird: "Neben dem Raumschiff Voyager", kündigt der Lehrling an. Er gehört er zu den Jugendlichen des berufsorientierten Projektes "Sprungbrett", die gerade das utopische Fahrzeug bauen. Robert hat mit zugepackt, als ein ausgedienter Kleinwagen sozusagen "eingemauert" wurde. Die Jugendlichen haben ihm einen fast zehn Meter langen und zwei Meter hohen Rumpf verpasst.

Sie mussten die sperrigen Pappen biegen und abschleifen, Styropor zurechtschneiden und alles irgendwie miteinander verbinden. Der 16-jährige Sebastian Lietsche bemüht sich gerade, dem Gefährt eine glatte Oberfläche zu geben. Behutsam verteilt er die klebrige Spachtelmasse auf der Außenwand. Kfz-Meister Werner Müller, der die Jugendlichen anleitet, ist von deren Elan begeistert. "Sie geben sich viel Mühe und können die Fertigstellung kaum erwarten", sagt der Marzahner. Die Organisatoren der "United-Space-Parade" vom Verein Kids & Co. orientieren sich am ersten Spektakel. So ist das Motto "Her mit der Zukunft" wieder das gleiche. "Unser Forum soll Brücken von der Utopie zur Wirklichkeit schlagen", erklärt Gabriele Kneschke vom Verein. Dabei stünden Spaß, Phantasie und Kreativität im Vordergrund. "Mit der Parade fordert die Jugend ein, worüber die Politik zumeist nur redet", betont die Vereinsmitarbeiterin: "Ihr Recht auf Zukunft". Derzeit liegen Anmeldungen von 41 Gruppen aus verschiedenen Schulen, von Vereinen, Sport- und Freizeiteinrichtungen der Region vor.

Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das Marzahner Bezirksamt und die Wohnungsbaugesellschaft Marzahn unterstützen unter anderem die Veranstaltung. Nach dem Umzug, der diesmal vom alten Dorfkern, über die Landsberger Allee bis zum Freizeitzentrum "Le Prom" führt, gibt es ein großes Space- Festival.

Neben Foren mit Raumfahrern und prominenten Wissenschaftlern werden Ausstellungen sowie Filme gezeigt und ein Bühnenprogramm gestaltet. Anmeldungen für die "United Space Parade", die am Tag der Raumfahrt am 24. September stattfindet, werden unter der Telefonnummer 54376810 entgegengenommen.

Steffi Bey

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