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Graffiti an der Berliner S-Bahn.

© dpa

Vandalismus im Berliner Nahverkehr: Weniger Schmierereien an Zügen

Rund vier Millionen Euro musste die BVG im vergangenen Jahr aufbringen, um Schmierereien zu beseitigen. Doch die Kosten sind im Vergleich schon gesunken.

Sie sind jeden Tag zu sehen: beschmierte Züge und Graffiti in Bahnhöfen. Doch es werden weniger. Die BVG hat im vergangenen Jahr nur noch vier Millionen Euro aufbringen müssen, um die Schäden zu beseitigen. 2008 waren dafür noch 9,7 Millionen Euro erforderlich, wie Staatssekretär Christian Gaebler von der Senatsverkehrsverwaltung auf eine Anfrage der CDU-Abgeordneten Katrin Vogel mitteilte. Die S-Bahn allerdings muss nach ihren Angaben weiter jährlich rund sechs Millionen Euro wegen der Vandalismusschäden ausgeben.

Nach Angaben aus den Unternehmen hat sich vor allem die Zahl der großflächigen Schäden verringert; zugenommen haben dagegen die kleinen Delikte, die aber ebenfalls ins Geld gehen. Auch nach den Statistiken der Polizei ist die Zahl der Sachbeschädigungen im Nahverkehr zurückgegangen: 2009 gab es bei der BVG noch 3711 erfasste Delikte; im vergangenen Jahr waren es 1528. Bei der S-Bahn und der Regionalbahn ging die Zahl um fast 60 Prozent von 4464 auf 1842 zurück.

In den vergangenen fünf Jahren habe die BVG im U-Bahn-Bereich 9934 Anzeigen erstattet oder Strafanträge gestellt. Lediglich bei 315 Vorgängen seien Täter verurteilt und Auflagen erteilt worden, erklärte Gaebler. Die S-Bahn habe im vergangenen Jahr 1614 Strafanzeigen erstattet, 2010 waren es 2050. Die meisten ertappten Täter waren Jugendliche. 2013 landeten 151 vor einem Jugendrichter, 2009 waren es 470. Die meisten Verfahren wurden allerdings vorher eingestellt.

Die meisten Schäden verbuche die BVG bei der U-Bahn im Zentrum an stark frequentierten Bahnhöfen zu allen Tageszeiten, teilte Gaebler weiter mit. Bei der S-Bahn gebe es vor allem in den Abstellanlagen Schmierereien; die anderen Schäden würden vorwiegend auf den Außenstrecken und zu Zeiten mit wenigen Fahrgästen angerichtet.

Die S-Bahn hat vor kurzem ein intensives Reinigungsprogramm für ihre Züge gestartet. Folien, die Scheiben vor dem Zerkratzen schützen sollen, werden ausgewechselt, Schmierereien im Innenbereich, die sich nicht mehr entfernen lassen, lässt die S-Bahn überstreichen. Rund eine Million Euro gibt das Unternehmen nach eigenen Angaben dafür aus.

Weil wegen der Vandalismusschäden trotz des Rückgangs vorübergehend außergewöhnlich viele U-Bahnen in der Werkstatt waren, musste die BVG im vergangen Jahr zeitweise sogar den Betrieb einschränken. Vor Jahren hatte der U-Bahnchef bei einer Fahrt sogar mitansehen müssen, wie sein Zug auf einem Bahnhof besprüht worden war, ohne eingreifen zu können.

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