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Berlin: Vandalismus in Wannsee-Villa: Hollywood-Star muss nicht zahlen

Vermieterin verlor ihren Prozess gegen Steven Seagal

AUS DEM GERICHT

Der Actionstar hat sich durchgesetzt. Allerdings ohne persönlichen Auftritt. Das Berliner Landgericht entschied gestern, dass Steven Seagal für eine angeblich verwüstete Villa am Wannsee keinen Schadensersatz zahlen muss. Die Vermieterin hatte dem Hollywood-Haudrauf Ende 2001 ihr Luxus-Anwesen für 30000 Euro im Monat überlassen. Während des achtwöchigen Aufenthalts von Seagal und seiner etwa zehnköpfigen Filmcrew soll so viel kaputt gegangen sein, dass die Frau nun 169 000 Euro eintreiben wollte. Die Klage auf Schadensersatz wurde von der 29. Zivilkammer abgewiesen, doch ein kleines Sümmchen soll Seagal doch zahlen. Die Richter verurteilten den US-Schauspieler dazu, die bislang wegen des Rechtsstreits nicht gezahlten Betriebskosten in Höhe von 8125 Euro zu begleichen.

Seagal hatte während seiner Dreharbeiten zu dem Actionfilm „Half Past Dead“ (deutsch: „Halbtot“) in der Villa Am Sandwerder 21-23 logiert. Als er auszog, soll auch das Anwesen fast erledigt gewesen sein: Schäden an Parkett, Fliesen, Türen, Möbeln oder Teppichen beklagte die Vermieterin. Vorwürfe, die Seagal bestritt.

In der mündlichen Verhandlung vor einem Monat hatte die 29. Zivilkammer darauf verwiesen, dass Ansprüche nur bestünden, wenn nachweisbar sei, dass die Schäden von dem Actionstar persönlich verursacht wurden. Gründe zur jetzigen Entscheidung nannten die Richter vorerst nicht. Und beendet ist der Streit längst noch nicht. Aus Sicht der Anwälte des Schauspielers kommt das dicke Ende noch: für die Vermieterin. Seagal hat seinerseits Klage in den USA erhoben. Angeblich soll ihm die Vermieterin mit der Mafia gedroht haben, falls er nicht zahle. Dadurch habe Seagal eine „erhebliche Rufschädigung und emotionalen Stress“ erlitten, sagte einer seiner Anwälte. Wenn es zur Verhandlung in Los Angeles komme, gehe es um „ um eine Entschädigung, die in etwa dem Wert der Villa entspricht“.

Kerstin Gehrke

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