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Berlin: Vater misshandelte Säugling

Der Vater schlug zu, als sein vier Monate alter Sohn weinte. „Mit der flachen Hand, weil ich dachte, dass er sich sonst verschreit und keine Luft mehr kriegt“, sagte Mirko J.

Der Vater schlug zu, als sein vier Monate alter Sohn weinte. „Mit der flachen Hand, weil ich dachte, dass er sich sonst verschreit und keine Luft mehr kriegt“, sagte Mirko J. gestern vor dem Landgericht. Als er sein Baby wieder ins Bett legen wollte, habe er „unbewusst wohl den Thorax zu kräftig gedrückt“. Laut Anklage drückte er den Brustkorb derart heftig zusammen, dass es wegen der verminderten Sauerstoffzufuhr zum Gehirn zu Folgeschäden kommen könnte.

Der 29-jährige Angeklagte ist ein kräftiger Mann von zwei Metern. Manchmal sei er leicht aufbrausend, sagte der arbeitslose Gärtner. Doch mit dem kleinen Jungen, seinem einzigen Kind, sei er immer gut zurechtgekommen – auch, wenn das Baby in der Nacht geschrien habe. „Ich verstehe einfach nicht, wie das passieren konnte“, beteuerte der mehrfach vorbestrafte Vater, der einst zur Magdeburger Hooligan-Szene gehörte.

Mirko J. war am Vormittag des 22. Juni für kurze Zeit allein mit dem Jungen in der Wohnung der Mutter. „Ich sollte ihm die Flasche geben, wenn er aufwacht“, schilderte er. Der Kleine habe dann nur wenig getrunken und gleich wieder geschrien. Als die Mutter nach Hause kam, sah sie das geschwollene Gesicht ihres Sohnes. „Meine damalige Freundin war entsetzt“, sagte der Angeklagte. Gemeinsam fuhren sie mit ihm ins Krankenhaus. Zwei Tage später wurde J. festgenommen. Der Prozess um Misshandlung von Schutzbefohlenen wird am Donnerstag fortgesetzt. K.G.

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