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Berlin: Veolia-Chef: Wasserpreise steigen weiter

Die Wasserpreise in Berlin werden auch in den nächsten Jahren steigen. Der Vorstandschef von Veolia Deutschland, Christophe Hug kündigte gestern „moderate Anpassungen“ für die Zukunft an.

Die Wasserpreise in Berlin werden auch in den nächsten Jahren steigen. Der Vorstandschef von Veolia Deutschland, Christophe Hug kündigte gestern „moderate Anpassungen“ für die Zukunft an. Darunter versteht er 2,5 bis 3 Prozent jährlich. Das entspricht der schon beschlossenen Tarifanhebung für 2006. „Je nachdem, wie die Konsolidierungsmaßnahmen bei den Wasserbetrieben greifen.“

Der französische Konzern Veolia hält mit dem Energieunternehmen RWE 49,9 Prozent der Berlinwasser Holding. Der Rest gehört dem Land. Unter dem Dach der Holding sitzen die Berliner Wasserbetriebe (BWB), deren Preise für Wasser und Entwässerung seit Januar 2004 um 20 Prozent stiegen. Hug zeigte zwar Verständnis für die öffentliche Diskussion: „Jeder Cent mehr ist ein Problem.“ Aber die Tarifkalkulation der Wasserbetriebe entspreche den gesetzlichen Vorschriften; also dem bundesweit üblichen Kostendeckungsprinzip. Es gebe keine garantierte Rendite für die privaten Investoren und die Belastung der Verbraucher sei in den letzten zehn Jahren – mit 190 bis 209 Euro pro Einwohner – stabil geblieben. Die simple Erklärung: Der Verbrauch ist in diesem Zeitraum spürbar gesunken.

Veolia-Geschäftsführer Hug bekräftigte den Wunsch seines Unternehmens und der RWE nach einer Tarifreform, mit einem Grund- und Arbeitspreis. Da weiß er die Unternehmensverbände und den Wirtschaftssenator Harald Wolf an seiner Seite. Auf die Dauer zahle sich eine solche Tarifstruktur für alle Kunden aus. Veolia und RWE hoffen offenbar, dass sich nach der Abgeordnetenhauswahl 2006 die politische Blockade gegen das neue Tarifmodell auflöst.

Aufmerksam registriert wird auch die Forderung aus den Reihen der SPD, die Teilprivatisierung der Wasserbetriebe rückgängig zu machen. Die SPD-Abgeordnetenhausfraktion will bis April 2006 prüfen, ob dies möglich ist. „Ich rechne aber nicht damit“, sagte Hug dem Tagesspiegel. Die Public Privat Partnership für die Berliner Wasserversorgung funktioniere; das Unternehmen sei auf „einem vernünftigen Weg“. Man sei dabei, die Kosten zu minimieren und wolle auch bei den Investitionen „in Zukunft mit weniger Geld auskommen“. Angesprochen auf die Gerüchte, dass der Partner RWE aussteigen wolle, reagierte Hug ausweichend. „Das ist eine hypothetische Frage. Wir stehen zu Berlin.“ za

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