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Berlin: Verdacht erhärtet

Bankenaffäre: Manager bestätigt Aussagen zu dubiosen Krediten

Die Aussagen eines hochrangigen früheren Managers der Bankgesellschaft vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Affäre um das landeseigene Kreditinstitut hat die Ermittlungen nach Angaben von Frank Zimmermann vorangebracht. Der Chef des Ausschusses sagte dem Tagesspiegel: „Wir müssen jetzt prüfen, ob die Aussagen hinreichend belastbar sind.“ Der Zeuge war unter Ausschluss der Öffentlichkeit angehört worden. Nach Informationen des Tagesspiegels handelt es sich um einen früheren Manager der zum Konzern zählenden BerlinHyp. Er galt als „rechte Hand“ von Klaus Landowsky, dem ehemaligen Chef der Berlin-Hyp. Landowsky hatte seinen Posten im Zuge der Bankenaffäre aufgegeben. Der CDU-Politiker hatte eine Parteispende von einem Aubis-Chef in seinem Bankbüro angenommen. Das Bargeld wurde nicht ordnungsgemäß verbucht. Zwei Monate später bewilligte die Berlin-Hyp Millionenkredite an Aubis.

Die Aussagen des Berlin-Hyp-Managers sollen auch frühere Angaben von Sachbearbeitern und Abteilungsleitern vor dem Ausschuss bestätigt haben, wonach der Millionenkredit wegen der hohen Risiken nie hätte vergeben werden dürfen. Gegen diesen Rat seiner Fachleute genehmigte der Vorstand unter Landowskys Führung die Kredite dennoch. Bei der Klärung der Verantwortung für diese Fehlentscheidung, die der Berlin-Hyp später Kreditausfälle in Millionenhöhe bescherte, habe der Zeuge den Ausschuss möglicherweise vorangebracht, so Zimmermann gegenüber dem Tagesspiegel.

Zimmermann sagte weiter: „Die letzten Zeugen vor der Sommerpause haben Aussagen gemacht, die unsere Befürchtungen bestätigt haben, wonach systematisch gegen kaufmännische Grundsätze verstoßen wurde.“ Im Fall der Berlin-Hyp habe dies offenbar nicht nur für den Aubis-Kredit gegolten. Darüber hinaus gebe es dringende Verdachtsmomente dafür, dass auch in anderen Bereichen der Bankgesellschaft Kredite gegen das Votum von Fachleuten „durchgedrückt“ wurden. Die Mitglieder des Ausschusses prüften derzeit Akten zu problematischen Großkrediten, wo offenbar Verquickungen von geschäftlichen und anderen Interessen vorlägen. „Wir vermuten, dass politische oder persönliche Motive diese umstrittenen Kreditentscheidungen beeinflusst haben“, so Zimmermann. ball

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