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Tarifverhandlungen: Verdi und Charité pokern weiter

Die Pflegekräfte der Charité haben die Tarifgespräche fortgesetzt. Anfang Mai hatten 2000 Pflegekräfte fünf Tage lang gestreikt – pro Tag fielen bis zu 200 Behandlungen aus. Der Rechnungshof rügte derweil hohe Bezüge in der Klinikdirektion .

An der Charité sind die Tarifgespräche fortgesetzt worden – über die Eckpunkte, die diesen Freitag vereinbart werden, stimmen ab Montag die gewerkschaftlich organisierten Pflegekräfte ab. Nach Tagesspiegel-Informationen entscheidet sich dann kommenden Donnerstag, ob an der Charité erneut gestreikt wird. Bis dahin will die Gewerkschaft Verdi die Mitgliederbefragung unter den Klinikbeschäftigten ausgewertet haben. Zuletzt hatte die Charité-Leitung angeboten, die Löhne der 10.000 nichtärztlichen Mitarbeiter bis spätestens 2016 um 300 Euro monatlich auf Bundesniveau anzuheben. Die Mehrzahl der Verdi-Mitglieder hatte sich für Streik ausgesprochen, sollte die lange umkämpfte Angleichung nicht früher kommen. Im Juni könnten die Charité-OP-Säle dann geschlossen werden. Anfang Mai hatten 2000 Pflegekräfte fünf Tage lang gestreikt – pro Tag fielen bis zu 200 Behandlungen aus. Die CDU plädierte am Donnerstag für eine kurzfristige Vereinbarung, „die den Interessen der Mitarbeiter dieser wichtigen universitären Einrichtung gerecht“ würde.

Während die Tarifverhandlungen auf der Kippe stehen, hat der Rechnungshof des Landes Berlin die Klinikleitung gerügt: Mitarbeiter im Vorstandsbereich, in den Direktionen und den kaufmännischen Leitungen seien bei ihren Bezügen höher eingruppiert worden, als tarifrechtlich zulässig gewesen sei. „Außerdem wurden vielfach Zulagen ohne oder mit nur unzureichender Begründung gewährt. Diese Mängel (...) verursachen jährliche Mehrausgaben von insgesamt etwa 550.000 Euro“, teilte der Rechnungshof mit. Aus der Charité hieß es: Die Klinik konkurriere mit finanziell gut ausgestatteten Privatkliniken um Experten. In Einzelfällen habe es individuell vereinbarte Bezüge gegeben.

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