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Berlin: Verdreht und abgestürzt

Der Sportpilot, der am Sonnabend bei Finowfurt abstürzte, hat Zeugen zufolge Kunststücke vorgeführt.

Finowfurt/Frankfurt (Oder) - Ein Pilot ist am Sonnabend mit seinem Sportflugzeug über einem Solarpark in Brandenburg abgestürzt und ums Leben gekommen. Womöglich haben dabei tief geflogene Kunststücke, die der Mann in der Luft vorgeführt haben soll, eine Rolle gespielt. Dafür gab es am Sonntagabend bei der Polizei aber noch keine Bestätigung. Der 47 Jahre alte Mann aus Berlin sei vom Flugplatz Finowfurt aus zu einem Trainingsflug gestartet, sagte die Polizeidirektion Ost in Frankfurt (Oder) am Sonntag. Weitere Menschen wurden den Angaben zufolge nicht verletzt.

Der Mann soll mit seiner einmotorigen Propellermaschine vom Typ Zlin 52 kopfüber geflogen sein. Zeugen berichten von Kunststücken, die der Mann schon zuvor in der Luft vorgeführt habe. Die Polizei bestätigt vorerst lediglich, dass das Flugzeug grundsätzlich für Kunstflug geeignet sei. Das Unglück geschah kurz nach 12 Uhr mittags über einem Solarpark, die Anlage sei sofort nach dem Absturz abgestellt worden, hieß es bei der Polizei.

Augenzeugen sprachen von einer Explosion. Das Flugzeug ging nach Polizeiangaben in Flammen auf. Am Sonntagmorgen war das Flugzeugwrack bereits abtransportiert worden, um von Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen in Braunschweig näher untersucht zu werden. Die Kriminalpolizei ermittelt. Dazu würden auch Videoaufnahmen und Fotos von Augenzeugen ausgewertet, hieß es weiter.

In unmittelbarer Nähe der Absturzstelle am Solarpark fand am Wochenende das „Roadrunner’s Paradise Race 61“ statt. Bei dem Rockmusik-Festival gibt es für gewöhnlich auch Auto- und Motorradrennen, die aber nach dem Unglück am Samstag spontan abgesagt wurden. „Wir waren gerade auf der Rennstrecke zur Vorbereitung, als das Flugzeug abgestürzt ist“, sagte Festival-Leiter Markus Ernst dem Tagesspiegel.

Auch Ernst hat den Absturz beobachtet. Es habe so ausgesehen, erzählt er, als habe der Pilot eine Art Vorführung in der Luft versucht. An den Sicherheitsvorkehrungen für das Festival werde der Unfall aber nichts ändern. „Wir wissen ja seit Jahren, dass der Flugplatz in der Nähe ist, dagegen können wir wenig machen.“ In diesem Jahr kamen nach Aussage des Veranstalters rund 6000 Besucher. Ariane Lemme

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