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Berlin: Verein Pro Reli begrüßt Votum des Islamrates Ordentliches Schulfach böte Kontrollmöglichkeit

Die Empfehlung des Islamrates für ein ordentliches Schulfach „Islamische Religion“ hat für Berlin keine Konsequenzen – vorerst. Das könnte sich aber ändern, falls das Volksbegehren „Pro Reli“ erfolgreich sein sollte, das auf Religion als ordentliches Wahlpflichtfach abzielt.

Die Empfehlung des Islamrates für ein ordentliches Schulfach „Islamische Religion“ hat für Berlin keine Konsequenzen – vorerst. Das könnte sich aber ändern, falls das Volksbegehren „Pro Reli“ erfolgreich sein sollte, das auf Religion als ordentliches Wahlpflichtfach abzielt. „Dann wird es neben evangelischem und katholischem Religionsunterricht natürlich auch islamischen geben“, betont Christoph Lehmann, Vorsitzender des Vereins Pro Reli. Das wäre ein „Riesenfortschritt“ gegenüber der jetzigen Ausgangslage, die es der Islamischen Föderation ermögliche, 4000 Grundschüler ohne staatliche Kontrolle zu unterrichten, findet Lehmann.

Zur jetzigen Ausgangslage gehört, dass Berlin neben Bremen das einzige Bundesland ist, in dem Religion kein ordentliches Lehrfach ist. Stattdessen gibt es seit zwei Jahren das Pflichtfach Ethik für alle Schüler an weiterführenden öffentlichen Schulen. Zudem haben die Glaubensgemeinschaften zusätzlich die Möglichkeit, in Schulräumen und mit finanzieller Unterstützung des Staates Schüler zu unterweisen. Einfluss nehmen kann der Staat dabei kaum. Das wäre bei einem ordentlichen Unterrichtsfach anders: Dann müssten sich Bildungsverwaltung und Glaubensgemeinschaft gemeinsam auf die Inhalte einigen, und der Staat könnte bei der Auswahl der Lehrer mitreden.

Solche Lehrer müssten für den Islamunterricht allerdings noch ausgebildet werden. Gudrun Krämer, FU-Islamwissenschaftlerin, nennt vier Voraussetzungen dafür, dass die FU diese Aufgabe übernehmen könnte: Geld, geeignetes Personal, Lehrpläne und ein entsprechendes Institut. Susanne Vieth-Entus

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