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Berlin: Vereinsgrundstücke: Am Wasser wird die Scholle teurer

73 Berliner Vereine haben bisher Interesse daran angemeldet, ihre vom Land Berlin gepachteten Grundstücke zu kaufen. Der Senat hatte den Weg dazu im September frei gemacht.

73 Berliner Vereine haben bisher Interesse daran angemeldet, ihre vom Land Berlin gepachteten Grundstücke zu kaufen. Der Senat hatte den Weg dazu im September frei gemacht. Gestern Abend trafen sich Interessenten und Sportfunktionäre beim Landessportbund (LSB), um eine vorläufige Bilanz zu ziehen. Der Senat will, wie berichtet, für 25 Prozent des Verkehrswertes verkaufen. Mehr als 80 Mark pro Quadratmeter seien aber "weitgehend unrealistisch", sagte gestern der Abteilungsleiter Sportstätten im LSB, Peter Hahn.

Mehr als 80 Mark - das betrifft vor allem Wassersportvereine. Bei ihnen kommen nach ersten Schätzungen 75 bis 125 Mark pro Quadratmeter zustande, immerhin deutlich weniger als nach früheren Plänen des Finanzsenators. Der Senat hatte zunächst nur einen Preisnachlass von 62,5 Prozent auf den Verkehrswert gewähren wollen. Inzwischen gibt es einen Nachlass von 75 Prozent. Bei normalen Sportflächen, die nicht am Wasser liegen, dürfte das 20 bis 75 Mark pro Quadratmeter ergeben.

Im Vorfeld des Senatsbeschlusses hatte der Landessportbund bereits dafür gesorgt, dass keine Vereine mit eigenen, höheren Preisvorstellungen aus der Linie des Sportbundes ausscheren. Vier Vereine standen, wie verlautet, bereits kurz vor einem Kaufabschluss zu 150 Mark für den Quadratmeter. Nach Intervention des Landessportbunds beim Finanzsenator kam es aber nicht dazu. Der LSB trete für "Solidarität" der Vereine ein und strebe "Gleichklang" bei den Preisen an, sagte Hahn gestern.

Dass es da noch Auseinandersetzungen geben wird, liegt auf der Hand. Die meisten der interessierten Vereine liegen nämlich am teuren Wasser. Allein 34 kommen aus dem Seglerverband, elf betreiben Kanusport, sechs rudern, und drei fahren Motorboote. Dazu kommen etwa drei Tennisvereine und sieben Schießsportclubs.

Der Chef des Landessportbunds, Peter Hanisch, hat in einem Brief an Finanzsenator Peter Kurth bereits klar gemacht, wie er sich individuelle Preisnachlässe vorstellt: Bei Grundstücken, die über einen großen zusammenhängenden Baumbestand verfügten, der Bau- oder Sporttätigkeit verhindere, solle der - niedrige - Quadratmeterpreis für Waldflächen angesetzt werden. Sachfremde Nutzung, intensive Bebauung oder Weiterverkauf dieser Grundstücke sind, wie berichtet, ausgeschlossen. Bei Verlust der Gemeinnützigkeit muss ein Verein eine solche Immobilie zurückgeben.

pen

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