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Berlin: Verfahren

Tempelhof-Schöneberg / Kreuzberg. Eine Einigung über das künftige Verhältnis von Grün- und Erholungsflächen zu Neubaugebieten auf einer der größten innerstädtischen Brachflächen Berlins ist kurz vor der Wahl gescheitert.

Tempelhof-Schöneberg / Kreuzberg. Eine Einigung über das künftige Verhältnis von Grün- und Erholungsflächen zu Neubaugebieten auf einer der größten innerstädtischen Brachflächen Berlins ist kurz vor der Wahl gescheitert. Dies erklärte die Aktionsgemeinschaft Gleisdreieck, in der mehrere Anwohnerinitiativen um das rund 62 Hektar große Areal südlich des Potsdamer Platzes organisiert sind. Bei den Verhandlungen ging es zuletzt um Flächen, die dem Land als Ausgleichsfläche für die Bebauung des Potsdamer Platzes zustehen. Die Grundstücksverwertungsgesellschaft für die ehemaligen Bahnflächen, Vivico, möchte möglichst gewinnversprechende Teile des Areals zur Immobilienentwicklung reservieren. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung strebt dagegen einen weitgehend zusammenhängenden Park an.

Dass ein Informationstermin zu den Verhandlungen kurz vor der Wahl kurzfristig abgesetzt worden sei, wurde unterdessen von der Senatsverwaltung bestätigt. Grundsätzlich sei der Rahmenvertrag allerdings keineswegs gescheitert, hieß es. Einen neuen Termin für die Unterzeichnung gebe es jedoch nicht.

Zuletzt hatte sich eine Einigung zwischen der AG-Gleisdreieck und der Vivico abgezeichnet, nach der die Vivico die Möglichkeit erhalten hätte, zwischen dem geplanten Park und der Flottwellstraße südlich des Potsdamer Platzes Hochhäuser zu bauen. Die Anwohnervereinigungen fordern dagegen, dass der künftige Park zu den umliegenden Straßen offen bleiben. In die Kritik geraten sind auch Pläne der Vivico, wonach Flächen für Neubauten reserviert worden, die bisher zur Erweiterung des Technikmuseums vorgesehen waren. Prominenter Widerspruch gegen dieses Vorhaben verhinderte nach Auskunft der Sprecherin des Technikmuseums, Maria Borgmann, dass die Einigung zustande kam. Wie berichtet, hatten Mitglieder des Stiftungsbeirates des Museums - darunter Bahnchef Hartmut Mehdorn - kurz vor der Wahl gegen Neubauten auf dem Gelände des ehemaligen Anhalter Güterbahnhofs ausgesprochen.

Starke Einwände erhob jetzt auch der Gründungsdirektor des Museums, Günther Gottmann. Millionen seien bereits in historische Sammlungen geflossen, die eigens zur Ausstellung auf diesem Gelände angeschafft worden seien, sagte Gottmann. Sollte die schon im Gründungsbeschluss vorgesehene Ausstellungsfläche des Anhalter Güterbahnhofs nicht mehr zur Verfügung stehen, sei das ganze Museumskonzept gefährdet, sagte Gottmann. Die Senatsverwaltung erklärte, über diesen Punkt der Planung sei mit der Vivico Stillschweigen für die Dauer der Verhandlungen vereinbart worden.

Ole Töns

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