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Berlin: Vergessen ist ansteckend

Feiern und spenden: „Künstler gegen Aids“ laden heute zur Gala im Theater des Westens

Im Theater des Westen ist heute spielfrei, aber trotzdem ist das Haus voll. Denn zum vierten Mal wird hier die Gala zugunsten der Berliner AidsHilfe (BAH) veranstaltet. Unter dem Motto „Künstler gegen Aids“ treten unter anderem die Sängerinnen Marianne Rosenberg und Nathalie Kollo, die südafrikanische Showgruppe African Footprint, die Band Orange Blue, Entertainerin Romy Haag, Schauspieler Stefan Jürgens und Sänger Martin Kesici sowie Solisten des Theaters des Westens und Artisten des „Pompduck“-Ensembles auf. Die Schirmherrschaft haben die Schauspielerin Judy Winter und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit übernommen.

Zum ersten Mal mit dabei ist auch die Berliner Band Mia. „Ich finde es schockierend, dass über Aids nur nachgedacht wird, wenn es gerade Trend ist“, sagt deren Frontfrau Mieze. Mit ihrem Auftritt will sie vor allem junge Leute zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema drängen. „Ich verstehe mich als Aufklärerin.“ Denn in diesem Jahr stieg die Anzahl der Neuinfektionen erstmals seit langer Zeit wieder. In Berlin infizieren sich vor allem junge Heterosexuelle mit dem HIV-Virus, weil sie nicht ausreichend über die noch immer unheilbare Krankheit aufgeklärt sind. „Mit den Erlösen aus der diesjährigen Gala werden wir deswegen unsere Präventionsarbeit verstärken“, sagt Kai-Uwe Merkenich, Geschäftsführer der Berliner Aids-Hilfe (BAH).

Durch das dreieinhalbstündige Programm führen die Schauspielerin und Moderatorin Annabelle Mandeng und ihr Kollege Yared Dibaba. Beide verzichten für den guten Zweck auf ihre Gagen – genauso wie die anderen Künstler des Abends. Das gemeinsame Ziel von allen, die an der Gala beteiligt sind, fasst Sängerin Mieze zusammen. „Ich hoffe, dass bei den Gästen das Spendengeld schön locker sitzt.“

Das tat es bereits vergangenes Jahr, als 67 000 Euro zusammenkamen. „Die wirtschaftliche Lage ist zwar dieses Jahr schlechter als 2003“, sagt der Pressesprecher der BAH, Anselm Lange. „Aber wir sind optimistisch, dass wieder genauso viel gespendet wird.“ Das sei wichtig, denn das Geld komme vor allem direkt den Bedürftigen zugute. So flossen im vergangenen Jahr ein Drittel der Spenden in einen Hilfsfonds, mit dem 411 finanzschwachen HIV- und Aidskranken geholfen wurde. Die restlichen zwei Drittel verwendete die Berliner Aids-Hilfe für die Arbeit ihrer 20 Selbsthilfegruppen, Freizeitangebote, Workshops und eine neuntägige Reise für 25 schwer an Aids Erkrankte. ana

Gala „Künstler gegen Aids“ heute Abend ab 19.30 Uhr im Theater des Westens, Kantstraße 12; Restkarten zum Preis von 60, 50, 40 und 25 Euro sind noch erhältlich unter der Telefonnummer (0180) 5170517, im Internet www.ticket-online.de oder direkt im Theater des Westens (Telefon 319030).

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