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Berlin: Vergoldeter Auftritt eines Grünen

Auf ein BravoPoster haben es unsere Politiker bisher nicht geschafft. Immerhin ist es einigen gelungen, sich mit Ohrwürmern oder Gastauftritten in Videoclips einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Generation Clearasil zu verschaffen.

Auf ein BravoPoster haben es unsere Politiker bisher nicht geschafft. Immerhin ist es einigen gelungen, sich mit Ohrwürmern oder Gastauftritten in Videoclips einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Generation Clearasil zu verschaffen. Einer von ihnen ist Hans-Christian Ströbele , grüner Held der Bundestagswahl 2002, bei der er bekanntlich das erste Direktmandat für die Alternativen holte. Vor wenigen Wochen hat er aber noch eine weitere Überraschung geschafft: Zusammen mit TV-Possenreißer Stefan Raab und Reggae-Star Shaggy landete er auf Platz vier der Hitparade. Hans-Christian Ströbele war in dem Video zu sehen, wie er immer wieder „Gebt das Hanf frei“ rief. Stefan Raab hatte den Mitschnitt eines Auftritts des Grünen-Politikers auf der Berliner Hanfparade dafür verwendet. Dies hat nun Folgen: finanzielle. Denn Ströbele kann sich über etwa 20 000 Euro Tantiemen freuen. „Selbstverständlich zahlen wir eine Lizenz“, teilte Stefan Raabs Management mit. „Ich weiß noch nichts Konkretes,“ sagte Ströbele hingegen gestern. „Wir müssen mal die Verkaufszahlen abwarten.“ Damit nichts schief geht, hat sich der Anwalt einen Anwalt genommen. „Ich habe keine Zeit, mich darum zu kümmern“, sagte er. Der Grüne hatte schon beizeiten seine Ansprüche angemeldet – nicht als beleidigte Leberwurst, sondern als tüchtiger Spendensammler. „Das Geld geht an die Kampagne zur Legalisierung von Hanf und an die Drogensuchtprävention“, sagte er. Offen blieb, wen genau er mit den Raab-Euros beglücken will. Seinen Einsatz für den Hanf erklärte Ströbele so: „Ich finde es verlogen, dass man für Drogen wie Alkohol und Zigaretten wirbt, aber den Gebrauch von Hanf kriminalisiert.“ Der bekennende Milchtrinker betonte, dass er mit Hanf keinerlei Erfahrungen gemacht habe. „Ich trinke nicht, ich rauche nicht und nehme auch keine Drogen.“

Ein Wunsch blieb indes unerfüllt – Ströbele wollte die Nummer eins werden. Doch den Spitzenplatz hatte im Dezember ein anderer Politiker abonniert: Gerhard Schröder . Im Gegensatz zu Ströbele war der aber nur als Imitation zu hören. Die Stimme im „Steuersong“ gehört ja bekanntlich Brandt. Elmar Brandt . ling

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