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Verkehr: 4000 Taxis liefern Daten zum Stau

Datenübermittlung aus Taxis und Bussen der BVG soll helfen, Schwachstellen im Hauptstraßennetz Berlins zu finden. Auch der neue Flughafen Schönefeld setzt auf die Informationen.

Im zweiten Anlauf soll alles besser werden. Aktueller und umfassender sollen die Informationen zum Verkehr werden – für Radler und Autofahrer, aber auch für die Fahrgäste in Bussen und Bahnen. 1,5 Millionen Euro lässt sich das Land den Service jährlich kosten. Ein schneller und aktueller Überblick zum Verkehr sei nötig, um Zeit und Kraftstoff zu sparen und den Wirtschaftsverkehr zu beschleunigen, sagte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD). Ziel sei es, Verkehrsprognosen so zu nutzen wie heute den Wetterbericht.

Das Projekt hat zu Jahresbeginn die neue Verkehrsinformationszentrale (VIZ) übernommen, die Nachfolgerin der – häufig kritisierten – Verkehrsmanagementzentrale (VMZ). Gesellschafter war und bleibt Siemens. Wie bisher arbeitet die VIZ unter der Regie der Verkehrslenkung Berlin, einer Behörde des Landes. Um mehr Daten zum aktuellen Verkehr zu erhalten, soll das mit Messpunkten ausgestattete Hauptstraßennetz von derzeit etwa 400 Kilometern auf 1200 Kilometer erweitert werden. Insgesamt sind 1500 Kilometer als Hauptstraße ausgewiesen. Zusätzlich sollen mehr als 4000 Taxis ihre Daten zur Geschwindigkeit, die bereits jetzt an die Taxizentralen übermittelt werden, auch an die VIZ senden, sagte Geschäftsführer Reinhard Giehler. In der VIZ, die wie ihr Vorgänger VMZ im Flughafengebäude Tempelhof sitzt, erkennt man so, wo der Verkehr stockt. Bisher hatte die alte VMZ lediglich Daten von rund 300 Taxis erhalten. Übermittelt werden zudem Informationen von Bussen der BVG. Später soll auch die aktuelle Luftschadstoff- und Lärmbelastung an den Hauptstraßen überwacht werden.

Verbessern wolle man auch die Hinweise auf den derzeit 33 dynamischen Informationstafeln an den großen Straßen, kündigte Giehler an. Statt eine gute Fahrt zu wünschen, sollen Autofahrer nicht nur auf Staus, sondern auch auf Unfallschwerpunkte oder hohe Luftbelastungen hingewiesen werden.

Ein besonderes Informationssystem ist für den neuen Flughafen in Schönefeld vorgesehen; Airvis genannt. Hier sind bereits Szenarien festgelegt, falls es auf den zuführenden Straßen und Bahnverbindungen Störungen gibt. Angekommene Fluggäste sollen die ersten Informationen bereits an der Gepäckausgabe im Terminal erhalten. Neu sind auch die so genannten Mobilitätsmonitoren: Sie liefern Abfahrtszeiten von Bahnen und Bussen an Haltestellen der Umgebung ebenso wie aktuelle Standorte von Car-Sharing-Autos oder von Leihrädern. Autofahrer erkennen, wo es Staus gibt. Die Monitore sollen in Zukunft in Verwaltungen, aber auch in Einkaufszentren, Freizeiteinrichtungen oder Hotels installiert werden. Die Anbieter müssen die Geräte kaufen, die Informationen gibt’s gratis. Im Sommer sollen sie auch im Internet abrufbar sein. Vorläufig gibt es Informationen weiter unter www.vmz-info.de

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