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Verkehr am 1. Mai: Im Untergrund geht’s am schnellsten

Straßen werden gesperrt, Buslinien umgeleitet. Und mit der S-Bahn kommen die Rechtsextremisten. Wer am 1. Mai sicher und pünktlich durch Berlin kommen will, sollte die U-Bahn benutzen.

Durch die zahlreichen Demonstrationen und Feste in der Stadt ist der Busverkehr deutlich eingeschränkt. Und der S-Bahn-Verkehr könnte durch den Neonaziaufmarsch ab Mittag behindert werden. Das Ausmaß der Einschränkungen ist jedoch absolut nicht vorhersagbar. Die Deutsche Bahn teilte auf Anfrage lediglich mit, dass man „in Absprache mit der Polizei“ reagieren wolle, falls es auf oder vor Bahnhöfen zu Ausschreitungen kommt. Bis dahin werde am 1. Mai nach regulärem Fahrplan gefahren, betonte der Sprecher.

Wie berichtet, sammeln sich die Rechtsextremisten am Samstagmittag am S-Bahnhof Bornholmer Straße, von dort ziehen sie parallel zum Ostring bis zum Bahnhof Landsberger Allee. Da die Neonazis überwiegend mit der S-Bahn zur Demo kommen, werden mehrere Hundertschaften schon ab dem Morgen in den Zügen mitfahren. Das Gleiche gilt dann am Nachmittag zum Ende der Demo etwa gegen 16 Uhr. Die Nazis sollen mit regulären Zügen nach Hause fahren, hieß es. Die Fahrt in diesen Zügen auf dem Ostring am Nachmittag und frühem Abend könnte also ungemütlich werden für normale Fahrgäste. Innensenator Ehrhart Körting erwartet bis zu 3000 Rechtsextremisten. Insgesamt sollen am 1. Mai etwa 6200 Beamte im Einsatz sein.

Für die Polizei dient die Trasse der Ringbahn während der Demonstration als natürliche Barriere, um gewaltbereite linke und rechte Demonstranten zu trennen. Im Jahr 2002 waren bei einem Naziaufmarsch Gegendemonstranten über die Gleise gestürmt, um eine Polizeiabsperrung zu überwinden, so dass die Bahn aus Sicherheitsgründen den Strom abstellen musste.

Das Gleiche ist in den vergangenen Jahren abends auch bei der U-Bahn passiert. Wenn der Steinhagel am Kottbusser Tor zu stark wurde, wurde die Hochbahn aus Sicherheitsgründen gestoppt, in der Regel waren die Sperrungen allerdings nur kurzzeitig. Planbar sind für die BVG nur die Einschränkungen beim Bus. Wegen des Myfests in Kreuzberg, der DGB-Demonstration am Vormittag (siehe Artikel rechts) und den linken Demonstrationen in Kreuzberg werden zahlreiche Buslinien umgeleitet oder auf Abschnitten eingestellt.

Da die Route der Neonazis offiziell geheim gehalten wird, kann sich die BVG nicht auf Linienänderungen in Prenzlauer Berg und Pankow vorbereiten. Demonstration „nur aus Tagespresse bekannt, keine Meldung durch Polizei“ lautet die knappe Meldung im Computer der BVG-Leitstelle.

Ansonsten fahren nach BVG-Angaben am Maifeiertag alle Linien nach dem Sonntagsfahrplan mit anschließendem Nachtverkehr bei der U-Bahn (außer U 4 und U 55).

Autofahrer sollten am 1. Mai die Bereiche mit Demonstrationen meiden. Im Bereich des Kreuzberger Myfests (siehe Grafik) gilt am 1. Mai ein totales Halteverbot, Autos werden abgeschleppt. Das Gleiche gilt am 30. April rund um den Mauerpark in Prenzlauer Berg und den Boxhagener Platz in Friedrichshain. Ha

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