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Verkehr: Diplomaten verursachen immer mehr Unfälle

Die Zahl der Verkehrsdelikte, die von Diplomaten begangen werden, ist dramatisch angestiegen. Doch die Polizei muss die Sünder laufen lassen. Ihr Diplomatenstatus schützt sie vor Strafverfolgung.

Diplomaten und ihre Familienangehörige werden in Berlin immer häufiger bei Verkehrsdelikten erwischt. Die Polizei und Innenverwaltung registrierten im vergangenen Jahr 10.179 derartige Fälle. Im Jahr 2005 waren es 6879 Delikte gewesen, was für 2006 eine Zunahme von fast 50 Prozent bedeutet. Besonders ärgerlich für die Beamten ist, dass sie die Diplomaten wieder laufen lassen müssen. Ihr Diplomatenstatus schützt sie vor Strafverfolgung. Den Angaben zufolge werden jeden Tag bis zu 1500 Diplomatenautos durch Berlin gefahren. Sie sind laut Schätzungen täglich an zwei bis drei Unfällen beteiligt. Insgesamt registrierte die Polizei 2006 im Durchschnitt 330 Unfälle pro Tag.

Die häufigsten Delikte der Diplomaten seien Falschparken und Fahren unter Alkoholeinfluss, berichtet die "Berliner Zeitung". Vor einer Woche etwa habe ein Botschaftsrat aus der Türkei offensichtlich schwer angetrunken einen Verkehrsunfall in der Niederkirchnerstraße verursacht. Anschließend habe er selbst nach Hause fahren wollen. Erst auf Drängen der Polizei habe er sich von einem Beamten bringen lassen. Die Liste der Verkehrssünder wird angeführt von Diplomaten aus Saudi Arabien, Griechenland, Ägypten und Iran. Die Zahl der Straftaten, die Diplomaten jedes Jahr begehen, werden auf rund 100 geschätzt. (mit ddp)

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