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Die Tram 68 fährt durch idyllische Landschaft.

© Thilo Rückeis

20 Millionen Euro für die Sanierung: Uferbahn so gut wie gerettet

Berlin behält aller Voraussicht nach seine wohl schönste Straßenbahnstrecke: Die dringend fällige Sanierung der "Uferbahn" vom S-Bahnhof Grünau nach Alt-Schmöckwitz ist so gut wie geregelt – und wird vom Senat finanziert.

Die Stadtentwicklungsverwaltung stellt nach Auskunft von Sprecherin Petra Rohland insgesamt mehr als 20 Millionen Euro für die Erneuerung der knapp acht Kilometer langen Trasse zur Verfügung. Für die ersten beiden von vier Bauabschnitten seien die Planungsunterlagen bereits fertig und das Geld verfügbar. Dazu gehört auch die Strecke durchs Trinkwasserschutzgebiet, für die die Umweltverwaltung eine kostspielige Abdichtung verlangt. Die neun Millionen Euro dafür, sowie drei Millionen für die Trasse durch Schmöckwitz, stammten aus dem Geld, das der Senat der S-Bahn für deren Ausfälle abgezogen hat. Weitere zehn Millionen Euro könnten später aus einem Infrastruktur-Topf finanziert werden, wenn die BVG mit ihrer Planung so weit sei.

Von der BVG war am Montag statt einer Bestätigung allerdings nur die Auskunft zu bekommen: „Vor der Aufsichtsratssitzung am 14. Juni geben wir darüber keine Auskunft.“ Der Aufsichtsrat des landeseigenen Betriebes – Vorsitzender ist Finanzsenator Ulrich Nußbaum – hatte der Sanierung zuvor nicht zugestimmt. Allerdings war ursprünglich die Rede davon, dass der Senat nur die Hälfte des Geldes bezahlt und die BVG die andere Hälfte aus ihrem jährlichen Bau-Budget beisteuert. Nach Auskunft eines Insiders ist die Sanierung vorher intern „schlechtgerechnet“ worden, indem beispielsweise Geld für erst viel später fällige Arbeiten einkalkuliert worden sei.

Auch die Bürgerinitiative zur Rettung der Uferbahn bleibt skeptisch: „Es wäre fatal, wenn über mehrere Jahre ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet würde“, hieß es. Ein Busverkehr war auch als langfristige Alternative zur Tram erwogen worden. Davon hat sich der Senat verabschiedet, denn mangels paralleler Straßen sind die Busse langsamer und erreichen nicht alle Haltestellen.

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