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Ausfälle und Verspätungen: S-Bahn bremst Schulbetrieb

Das S-Bahn-Chaos bremst auch den Berliner Schulalltag: In fast allen Bezirken ist zu hören, dass Schüler derzeit häufig zu spät kommen.

„Es sind deutlich mehr als sonst“, sagt die Sekretärin der Charlottenburger Wald-Oberschule. Eltern würden versuchen, Fahrdienste für ihre Kinder zu organisieren. „Viele Lehrer, die ohne Auto kommen, haben dieselben Probleme“, hieß es. Einen Eintrag bekämen die zu spät kommenden Schüler allerdings nicht – „sie können ja nichts dafür.“

Am Schöneberger Robert-Blum-Gymnasium konnte ein Mädchen, das zu weit weg wohnte, einen Tag lang gar nicht zur Schule kommen. Von solchen Fällen berichtet auch der Charlottenburg-Wilmersdorfer Schulstadtrat Reinhard Naumann. Wegen des eingeschränkten S-Bahn-Angebots komme es zu massiven Problemen insbesondere für die drei Förderzentren in Eichkamp, sagte er. Die zum Teil taubstummen und schwer hörbehinderten Schüler seien auf einen verlässlichen Schulweg mit der S-Bahn angewiesen. Auch der Fußweg ab dem S-Bahnhof sei für viele Schüler bei den derzeitigen Witterungsverhältnissen nicht zumutbar. Einige Eltern hätten ihre Kinder deshalb schon vom Unterricht abgemeldet.

„Dass das S-Bahn-Chaos eine große Belastung für alle Beteiligten darstellt, ist offensichtlich“, heißt es in der Bildungsverwaltung. Die S-Bahn müsse ihren vollen Betrieb umgehend wieder aufnehmen. Die Neuköllner Kepler-Sekundarschule hat bis dahin Konsequenzen gezogen: Das schuleigene Pünktlichkeitsprojekt, bei dem Schüler, die zur ersten Stunde zu spät kommen, erst wieder zur zweiten Stunde zum Unterricht zugelassen werden, sei ausgesetzt, berichtet Schulleiter Wolfgang Lüdtke. „Erst wenn bei der S-Bahn wieder von einem normalen Fahrplan gesprochen werden kann“, sagt Lüdtke, gehe das Projekt weiter.

Annette Sanders

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