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Bahn: Warnstreik legt Züge nach Berlin teilweise lahm

Ein kurzfristig angesetzter Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am Mittwochmorgen den Zugverkehr zweier privater Bahnbetreiber in Richtung Berlin erheblich behindert. Viele Bahnreisende mussten auf Ersatzbusse ausweichen.

Von 4 Uhr bis 7 Uhr streikten Lokführer und Zugbegleiter der NEB Betriebsgesellschaft mbH und der ODEG - Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft GmbH. Betroffen waren nach Unternehmensangaben mehrere tausende Bahnreisende der NEB-Verbindung von Berlin-Lichtenberg ins polnische Kostrzyn sowie auf ODEG-Strecken in Berlin-Lichtenberg, Eberswalde sowie der märkischen und sächsischen Lausitz.

Teilweise hatten die Bahnbetreiber Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Außerdem hielt die Deutsche Bahn AG zusätzlich an Bahnhöfen zwischen Eberswalde und Bernau.

Die GDL fordert für das Fahrpersonal der NEB und der ODEG einen Tarifvertrag auf dem Niveau der Deutschen Bahn. Trotz hoher Gewinne seien die Löhne in den Unternehmen um bis zu 30 Prozent niedriger als bei der Bahn AG. "Das bedeutet 10.500 Euro weniger pro Jahr für die gleiche Arbeit", sagte der stellvertretende GDL-Bundesvorsitzende Norbert Quitter in Berlin.

Die ODEG hat den Warnstreik nach bisher erst einem Gespräch mit der Gewerkschaft als befremdlich bezeichnet. Die geforderte Angleichung der Gehälter an die Tarife der Deutsche Bahn AG übersteige die finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens. Die ODEG sei aber jederzeit gesprächsbereit.

Nicht am Warnstreik beteiligten sich die Mitglieder der Gewerkschaften Transnet/GDBA. Mit diesen gibt es einen Entgelttarifvertrag, über dessen Anpassung derzeit noch verhandelt wird. (smz/dpa)

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