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Nahverkehr: BVG verschrottet U-Bahnen

Die BVG macht’s der S-Bahn nach und baut ihre Fahrzeugreserven weiter ab. Ersatz gibt es aber nicht vor 2014. Auf den Betrieb soll sich das aber nicht auswirken.

Derzeit werden – in kleiner Zahl – erneut U-Bahn-Züge verschrottet, obwohl die BVG erst vor kurzem die Wagenzahl in Zügen vorübergehend reduzieren musste, weil nicht genügend Fahrzeuge vorhanden war. Das Verschrotten werde sich nicht auf den Betrieb auswirken, versicherte jedoch BVG-Sprecherin Petra Reetz. Die nach ihren Angaben desolaten Wagen seien bereits nicht mehr in der Kapazitätsrechnung enthalten gewesen.

Auf den Schrott wandern Züge des sogenannten Kleinprofilnetzes, zu dem die Linien U 1 bis U 4 gehören. 546 Fahrzeuge gehören heute nach Angaben der BVG zum Bestand. In den nächsten Jahren will das Unternehmen 104 neue Wagen bestellen, der erste Zug soll allerdings erst 2014 zum Test bereitstehen. So lange verringere jedes ausgemusterte Fahrzeug logischerweise den Bestand, sagen Kritiker. Die BVG kontert, bei alten Fahrzeugen sei der Aufwand inzwischen so groß geworden, dass sich Reparaturen nicht mehr lohnten. Die ausgemusterten Fahrzeuge würden vorher ausgeschlachtet und Teile wie die Drehgestelle weiter als Ersatz bei anderen Wagen verwendet.

Ein außergewöhnlich hoher Reparaturaufwand hatte zuletzt auch zu häufigen Ausfällen von Bussen geführt, weil die Reserven nicht mehr ausreichten. Und auch die Straßenbahn hat eine komplette Baureihe stillgelegt und setzt seither auf vielen Linien Züge mit weniger Plätzen ein. Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos), der Aufsichtsratsvorsitzender der BVG ist, hat bereits angekündigt, dass das Unternehmen seinen finanziellen Aufwand weiter reduzieren müsse – durch ein Zurückfahren beim Angebot oder durch Tariferhöhungen.

Die S-Bahn hat’s bereits durchexerziert. Um die Gewinnvorgaben des Konzerns einhalten zu können, musterte auch sie Fahrzeuge aus. Weil der Mangel inzwischen eklatant geworden ist, müssen 40 stillgelegte Wagen jetzt wieder mit einem Millionenaufwand in Betrieb genommen werden.

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