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BVG: Wagenmangel jetzt auch bei der U-Bahn

Erst die S-Bahn, dann bei der BVG die Busse und nun auch noch die U-Bahn: Im Berliner Nahverkehr gibt es derzeit fast nur noch Probleme im Betrieb, verbunden mit Einschränkungen für die Fahrgäste. Züge der U-Bahn müssen zum Teil verkürzt werden.

Wagenmangel führt jetzt auch dazu, dass auf einer der nachfragestärksten Linien, der U 2 (Pankow – Ruhleben) zeitweise wie bereits bei der S-Bahn Züge mit weniger Wagen als vorgesehen unterwegs sind, in denen es dann zu den Hauptverkehrszeiten kaum noch einen Platz gibt. Mit Sonderschichten in den Werkstätten will die BVG bis Ende nächster Woche wieder zum Normalbetrieb zurückkehren können.

Die BVG hat nach Angaben ihres Sprechers Klaus Wazlak die Revisionen bei den Zügen „etwas gestreckt“, um in der S-Bahn-Krise genügend Fahrzeuge als Alternative für die Fahrgäste einsetzen zu können. Bei den Zügen im sogenannten Kleinprofilnetz, zu dem die Linien 1 bis 4 gehören, gebe es derzeit aber zudem bei allen Baureihen technische Probleme. Bei den sogenannten Gisela-Zügen aus DDR-Zeiten, deren Modernisierung erst vor kurzem abgeschlossen worden ist, sei es das Getriebe, bei den modernsten, durchgehend begehbaren Zügen der Baureihe HK seien es immer noch die Radsatzlager. Mit dem Hersteller Bombardier verhandele man deshalb bereits. Und auch die alten BVG-Typen der Reihe A3L müssten häufiger in die Werkstatt als vorgesehen. Der zusätzliche Werkstattaufenthalt könne nicht mehr durch Reserven ausgeglichen werden.

Wie die S-Bahn hat auch die BVG in den vergangenen Jahren ihren Fahrzeugbestand reduziert, um Kosten zu sparen. Und der Druck geht weiter. Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos), der auch Aufsichtsratsvorsitzender der BVG ist, will die Schuldenlast der BVG verringern – durch weitere Einsparungen im Unternehmen oder auch durch höhere Fahrpreise. Oder durch eine Kombination von beiden Varianten.

Mitarbeiter kritisieren schon seit langem, dass vor allem in den Werkstätten der BVG drastisch gespart worden sei. Nicht nur beim Busverkehr und der U-Bahn, sondern auch bei der Straßenbahn. Immer häufiger fielen Fahrten deshalb aus.

Fahrgäste bemerken dies in der Regel nur, wenn ein Bus oder eine Bahn laut Fahrplan nur alle 20 Minuten kommt. Dann wird das Warten lang. Bei kürzeren Fahrabständen ist dagegen meist nicht zu erkennen, ob Fahrten ausgefallen sind oder ob sich die Fahrer nur verspätet haben. Der Ärger jedenfalls ist jedoch immer gleich.

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