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City-Airport: Verhindert Wowereit eine Vision für Tempelhof?

Der US-Investor Lauder hat sein Angebot für ein Gesundheitszentrum auf dem Flughafen Tempelhof erneuert und bis zu 5000 Jobs in Aussicht gestellt. Über die Ablehnung des Regierenden Bürgermeisters gibt er sich "tief enttäuscht" - und erhält Schützenhilfe von Oppositionsführer Pflüger.

Der Berliner Senat bleibt bei seiner ablehnenden Haltung zu Plänen für die Errichtung eines Gesundheitszentrums mit eingeschränktem Flugverkehr in Tempelhof. Der US-Unternehmer Ronald S. Lauder habe ein altes Angebot wiederholt und keine neuen Argumente vorgetragen, sagte Senatssprecher Richard Meng. Das Konzept der Investoren überzeuge nicht. Es sei keine solide Basis für eine wirtschaftlich und gesundheitspolitisch tragfähige Lösung.

Lauder hatte seine Investitionsabsicht am Flughafen Tempelhof bekräftigt. Die Investorengruppe habe ihr Projekt nie aufgegeben, sondern die Aktivitäten ruhen lassen, da der Senat die Unternehmer nicht willkommen geheißen habe, sagte Lauder. Er zeigte sich "tief enttäuscht" von der Einstellung des Regierenden Bürgermeisters, Klaus Wowereit (SPD). "Ich habe noch nie einen Politiker erlebt, der sich vom Geschäft abwendet", sagte er. Der schwache Wirtschaftsstandort Berlin brauche diesen Airport dringend für Wachstum und Arbeitsplätze. 5000 Jobs könnten entstehen, fügte Lauder hinzu.

Pflüger: Umgang mit Lauder eine Schande

Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Friedbert Pflüger, kritisierte den Umgang des Regierenden Bürgermeisters mit den potenziellen US-Investoren Lauder und Langhammer, als "beschämend". Dadurch werde mehr internationales Image "unserer Stadt zerstört, als jede Kampagne erzielen kann", teilte Pflüger mit.

Wenn ein weltweit renommierter Investor wie Lauder, der zudem Präsident des World Jewish Congress ist, sagt, es sei eine "Schande", wie er von Wowereit behandelt werde, sei das ein vernichtendes Urteil und zeige die Wirtschaftsfeindlichkeit des rot-roten Senats. Wowereit und der Senat müssen nach Pflügers Worten "endlich Vernunft walten lassen". Der Entwidmungsbescheid könne und müsse zurückgezogen werden.

Die US-Investoren Lauder und Fred H. Langhammer hatten vor mehr als zwei Jahren erstmals ihr Konzept zur Nutzung des defizitären Innenstadtflughafens vorgestellt. Der Senat lehnt das Projekt mit der Begründung ab, selbst ein eingeschränkter Flugverkehr würde den Bau des Großflughafens BBI in Schönefeld gefährden. Die Berliner können bei einem Volksentscheid am 27. April über die Zukunft des Flughafens abstimmen. Das Ergebnis ist aber für den Senat rechtlich nicht bindend. (ho/ddp)

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