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Die S-Bahn-Zuschüsse kommen jetzt einem anderen Unternehmen zugute.

© dapd

Eingeschränkter Fahrplan: Besseres S-Bahn-Angebot verspätet sich erneut

Fahrgäste der S-Bahn müssen weiter auf einen Zehn-Minuten-Takt nach Teltow warten. Die nächste "Hochfahrstufe" wurde abgesagt, weil es nach wie vor Probleme mit den Zügen gibt.

Berlin – S-Bahn-Fahrgäste müssen weiter mit dem eingeschränkten Angebot auskommen. Nach Tagesspiegel-Informationen hat das Unternehmen intern erneut die nächste „Hochfahrstufe“ abgesagt, weil es nach wie vor zu wenig einsatzfähige Züge gibt. Vorgesehen war unter anderem, am 23. Mai den Zehn-Minuten-Verkehr auf der S 25 nach Teltow einzuführen sowie mehr Züge auf der S 3 (Erkner–Spandau) einzusetzen. Ursprünglich sollte dies bereits am Montag umgesetzt werden. Offiziell wollte sich die S-Bahn dazu nicht äußern.

Der Zehn-Minuten-Takt der S 25, der zwischen Gesundbrunnen/Nordbahnhof und Teltow gelten soll, war von Brandenburg bereits für den Sommer 2009 bestellt worden, als die Züge wenigstens bis Lichterfelde Süd alle zehn Minuten fuhren. Derzeit gilt auf der gesamten Strecke ein 20-Minuten-Takt. Die Folge: Morgens sind die Züge Richtung Zentrum knüppelvoll, nachmittags gegen 16 Uhr Richtung Lichterfelde.

Termine zu Verbesserungen im Angebot werde man erst nennen, wenn sichergestellt sei, sie auch umsetzen zu können, sagte ein Sprecher. Zu internen Planungen teile man nichts mit, um die Fahrgäste nicht zu verunsichern. Der Fahrplan sei derzeit wegen des weiter vorhandenen Fahrzeugmangels „auf Kante genäht.“ So musste am Montag vorübergehend die Linie S 47 (Südkreuz) auf den Abschnitt Spindlersfeld–Hermannstraße verkürzt werden, weil ein Zug ausgefallen, Ersatz aber nicht schnell zu beschaffen war.

Nach wie vor müssten die Werkstätten eine Fülle von Problemen mit den Fahrzeugen abarbeiten, sagte der Sprecher weiter. Weil man häufig auf Ersatzteile warten müsse, sei keine exakte Planung für den Fahrzeugeinsatz möglich. Obwohl es derzeit keine wetterbedingten Ausfälle gibt – es ist weder zu heiß noch zu kalt für die empfindlichen Bahnen – gelingt es der S-Bahn nicht, die Zahl der einsatzfähigen Züge wesentlich zu erhöhen. Am Montag waren nach Angaben des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) 426 Doppelwagen unterwegs. Um den Fahrplan wie vorgesehen zu verbessern, wären nach Angaben von S-Bahnern 462 Doppelwagen erforderlich. Insgesamt besitzt das Unternehmen nach zahlreichen Verschrottungen noch 630 der sogenannten Viertelzüge. 20 abgestellte Doppelwagen der Reihe 485 lässt die S-Bahn im Werk Dessau der Bahn AG aufwändig wieder betriebsfähig machen. Deren dringend erforderlicher Wiedereinsatz verzögert sich zum Teil auch, weil die Züge nicht rechtzeitig eintreffen. So mussten über das Wochenende auf der Fahrt nach Berlin mehrere Einheiten unterwegs in Seddin abgestellt werden, weil die Strecke nach Angaben des Sprechers durch andere Züge ausgelastet gewesen sei.

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