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Expertenrat: S-Bahn-Gleise sollten besser gewartet werden

Die Probleme bei der S-Bahn können nach Auffassung des TU-Bahnexperten Markus Hecht nur gelöst werden, wenn sich auch die Qualität der Gleisanlagen verbessert.

Durch Gleismängel seien die Räder der Fahrzeuge der Baureihe 481 überbeansprucht worden, sagte der TU-Bahnexperte Markus Hecht am Dienstagabend bei einem Vortrag zu den Problemen der S-Bahn in der Urania. So hätten Messungen vor der vor kurzem abgeschlossenen Sanierung der Gleise zwischen Schönholz und Tegel ergeben, dass der Abstand der Schienen, der 1435 Millimeter betragen muss, um sieben Millimeter zu gering war, was sich auf den Verschleiß auswirke.

Das Wechselspiel zwischen Fahrzeug und Gleis funktioniere aber nur, wenn beide Systeme in Ordnung seien, sagte Hecht weiter. Für die Gleise ist im Bahnkonzern der Bereich Netz zuständig, der 2009 zusammen mit den Bahnhofsgebühren einen Gewinn in Höhe von 775 Millionen Euro ausgewiesen hatte. Möglich sei dies nur, weil nicht genügend in die Infrastruktur investiert werde, hatte bereits Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) kritisiert.

Hecht verwies darauf, dass es auch in Hamburg und Stuttgart Radprobleme bei der U- und Straßenbahn gegeben habe. Statt die Räder für viel Geld auszutauschen, habe man sich dort für eine bessere Gleispflege entschieden oder problematische Weichen umgebaut.

Aber auch die S-Bahn habe über Jahre hinweg die Wartung an den Fahrzeugen vernachlässigt, sagte Hecht, der eine Ausschreibung des Betriebs befürwortet. Dass sich für das S-Bahn-Netz um Leipzig nur drei Unternehmen beworben haben, schreckt den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) nicht ab. Für den Betrieb der Berliner S-Bahn hätten auch schon zahlreiche Unternehmen aus dem Ausland Unterlagen angefordert, heißt es beim VBB. Klaus Kurpjuweit

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