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Flughafen Berlin-Schönefeld: Rückschlag für den Flughafen – die Ausbaugegner freut es nicht

Bei den Gegnern des Großflughafens in Schönefeld hält sich die Freude über die möglichen Bauverzögerungen in Grenzen. Sie befürchten eine längere Belastung durch Nachtflüge.

„Jetzt müssen wir womöglich noch länger unter dem Lärm der Nachtflüge leiden“, sagte der scheidende Chef des Bürgervereins Brandenburg Berlin (BVBB), Ferdi Breidbach gestern. „Derzeit können hier Maschinen rund um die Uhr starten und landen, während der neue Flughafen an eine Nachtruhe zwischen Mitternacht und fünf Uhr morgens gebunden ist.“ Nach wie vor stünde die Bürgerinitiative dem Ausbau des Flughafens sehr skeptisch gegenüber, sagte Breidbach, der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt Ende des Monats aufgibt. „Aber wenn das Monstrum an dieser Stelle schon nicht verhindert werden kann, so wollen wir doch endlich unsere Ruhe wenigstens in der Nacht.“

Die erneuten Verzögerungen kommentierte Breidbach mit einem Satz: „Die Mannschaft kann es einfach nicht.“ Erneut müssten jetzt Fachexperten den Pfusch der Politiker reparieren. Die neue Ausschreibung werde wieder viel Zeit und Geld der Steuerzahler kosten. Für die vom Flugbetrieb Betroffenen aber gebe es keine ausreichenden Mittel, damit sie sich beispielsweise Lärmschutzfenster für ihre Häuser beschaffen könnten.

Aus Sicht des Bürgervereins, der rund 4000 Mitglieder zählt und mit tausenden Einwendungen den Bau des Großflughafens verhindern wollte, reiht sich die erneute Verzögerung in eine lange Liste von Pannen ein. Ursprünglich sei als Fertigstellungstermin das Jahr 2004 genannt worden, erinnerte Breidbach. „Man hätte sich Anfang der 90er Jahre eben auf Sperenberg als Standort festlegen müssen“, sagte er. „Damals standen sechs große Konsortien für den Airportbau dort bereit, während sich heute die öffentliche Hand mit dem Bau abmühen muss.“ Ste.

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