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Flughafen-Schließung: Die kleine Zukunftswerkstatt für Tempelhof

Ende Oktober schließt der Flughafen Tempelhof. Was dann kommt, planen sechs Senatsmitarbeiter und externe Büros. Wichtige Impulse könnte auch der gerade gestartete Ideenwettbewerb liefern.

Ein großer Planungsstab mit Dutzenden aufgeregter Mitarbeiter, ständig klingenden Telefonen, blank liegenden Nerven im Großraumbüro? Von wegen. Die größte städtebauliche Herausforderung liegt amtlicherseits in wenigen Händen.

Unter Federführung von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher arbeiten sechs Mitarbeiter der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung an der Zukunft des  Flughafens Tempelhof. „Das sind nicht so viele“, sagt die Sprecherin der Verwaltung, Manuela Damianakis. „Sie haben gut zu tun.“ Die Planer arbeiten in verschiedenen Büros am Köllnischen Park und an der Brückenstraße, eine zentrale Stelle gibt es nicht. Die Organisation werde sich den wachsenden Aufgaben anpassen müssen, heißt es hoffnungsvoll aus der Verwaltung. Mit anderen Worten: Mehr Personal wäre nicht schlecht. Zu den sechs Tempelhof-Experten gehören Abteilungsleiter Manfred Kühne und Projektleiter Dietmar Bartholome. Sie treffen sich zu Koordinationsrunden mit Vertretern der Senatskanzlei, den Senatsbehörden für Wirtschaft und Finanzen. Veranstaltungen werden von drei „externen“ Büros organisiert. Weitere unabhängige Büros– die genaue Zahl war nicht zu erfahren – arbeiten an Gutachten, etwa zur Wertermittlung des Flughafens.

Die Senatsbaudirektorin selbst lächelt aufmunternd auf der Internetseite ihrer Behörde und ruft die Bevölkerung zur befristeten Zwischennutzung und langfristigen Nachnutzung des Flughafengebäudes auf. Auf der Immobilienmesse Expo Real in München machte sie gerade Werbung für das Gelände, sprach unverbindlich mit Projektentwicklern, die unter anderem ein Luftfahrt-Zentrum ohne Luftfahrt vorschlugen. Noch ist alles offen.

Ideenwettbewerb zum Tempelhofer Feld gestartet

Was aber wird sonst wird für die Zukunft Tempelhofs getan? Die Behörde bearbeitet beispielsweise gerade den gestarteten Ideenwettbewerb „Tempelhofer Feld – Columbiaquartier“ für die geplante Randbebauung am Columbiadamm.

Der Wettbewerb soll „mittel- und langfristige Entwicklungsszenarien aufzeigen“ und ein „Grundgerüst“ für die weitere Planung darstellen, für eine erste Stufe des Wettbewerbs sollen die Entwürfe bis Ende November eingereicht sein. Dann muss auch geklärt werden, wie beispielsweise die von der Verwaltung angeregte Internationale Bauausstellung zu organisieren wäre, wie sich das neue Stadtquartier mit seiner städtischen Nachbarschaft vernetzen lässt. Da für das Riesengelände auch eine Internationale Gartenausstellung im Gespräch ist, muss das Verhältnis von künftigen Bauten und Freiraum geklärt sein. Dann müssen auch immer häufiger Anfragen von Event-Agenturen beantwortet werden, die das frei werdende Gelände für Produkt-Präsentationen oder auch Konzerte nutzen wollen. Vielleicht liegen bald wirklich die Nerven blank.C. v. L.

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