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Kottbusser Tor: Unfallschwerpunkt Kotti: Kreisel wird umgebaut

Eine der gefährlichsten Berliner Kreuzungen wird umgebaut. Zusätzliche Ampeln, verlegte Abzweigungen und extra Radspuren sollen den Verkehr am Kottbusser Tor sicherer machen.

Eine der verwirrendsten und gefährlichsten Berliner Kreuzungen wird umgebaut. Das Kottbusser Tor – seit Jahren gilt es bei der Polizei als Unfallschwerpunkt – soll vor allem für Fußgänger und Radfahrer sicherer werden. Im Jahr 2008 zählte die Polizei auf dem Platz 229 Unfälle, nur am Frankfurter Tor krachte es noch öfter. Für 750 000 Euro werden nun an dem Kreuzberger Kreisel zusätzliche Ampeln aufgestellt und die Einmündungen teilweise verlegt. Damit Radfahrer den stark befahrenen Kreisverkehr künftig sicherer passieren können, würden Autofahrer „ausgebremst“, sagte ein Planer in der Verkehrsverwaltung. In der offiziellen Sprachregelung der Verwaltung heißt die Umgestaltung „weniger fahrdynamisch“.

Bislang konnten Autos zweispurig und zudem sehr geradlinig den Kreisel am Kottbusser Tor verlassen, viele fuhren dabei deutlich zu schnell. Die Einmündungen Adalbertstraße, Kottbusser Straße und Reichenberger Straße werden nun so umgebaut, dass Autos künftig wie an einer Kreuzung um die Ecke fahren müssen – und das langsam. Zudem ist das Abbiegen künftig nur noch einspurig gestattet. Bislang hatten Abbieger in zweiter Spur den Radfahrern oft die Vorfahrt genommen. Nun werden alle Spuren mit Richtungspfeilen markiert.

Für die Radfahrer werden speziell markierte Spuren angelegt. Zusätzlich dürfen sie in Süd-Nord-Richtung künftig von der Admiralstraße die Skalitzer direkt in Richtung Reichenberger Straße überqueren. So erspart man vielen den Rundkurs im Kreisel. Zudem werden zwei ampelgeregelte Fußgängerüberwege zur Mittelinsel gebaut. Denn auf der Mittelinsel hat die BVG vor kurzem den Fahrstuhl für die behindertengerechte Erschließung des Umsteigebahnhofs fertiggestellt. Einen Termin für den Baubeginn am Kottbusser Tor gibt es noch nicht.

In der Unfallbilanz der Polizei für 2008 steht der Kreisel mit 26 Unfällen, bei denen es Verletzte gab, auf dem vierten Platz. Die meisten Personenschäden gibt es an der Ecke Bornholmer Straße / Schönhauser Allee (35), es folgen der Große Stern (29) und die Müllerstraße / Seestraße (27). Sechs der am Kottbusser Tor verletzten Personen waren mit dem Rad unterwegs.

Als Musterbeispiel für den Umbau eines Unfallschwerpunktes galt bislang der Große Stern. Rund um die Siegessäule krachte es in den neunziger Jahren oft mehrfach täglich, 1996 beispielsweise 814 Mal. Dann wurden Ampeln und Fahrbahnmarkierungen so verändert, dass sich die Verkehrsströme nicht mehr in die Quere kommen und Autofahrer ohne Spurwechsel nach außen geleitet werden. Im Jahr 2008 wurden am Großen Stern nur noch 225 Unfälle gezählt – das ist immer noch Platz drei in der Statistik der meisten Unfälle.

Der Leiter der Verkehrspolizei, Wolfgang Klang, nannte kürzlich noch ein zweites Beispiel für einen gelungenen Umbau: An der Heer- / Ecke Gatower Straße wurde die Mittelinsel mit der Laterne abgerissen, nun dürfen Autos „tangential“ also voreinander abbiegen. Die Unfallzahlen hätten sich dadurch halbiert, sagte Klang bei der Vorstellung der Unfallbilanz. Die Berliner Unfallkommission hatte das Kottbusser Tor für einen Umbau vorgeschlagen. Drei Jahre lang wurde geplant. Ha

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