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Nahverkehr: Aufsichten in S-Bahnhöfen bleiben noch

Die S-Bahn stoppt den Abbau von Personal auf den Bahnhöfen – zumindest vorläufig.

Die S-Bahn stoppt den Abbau von Personal auf den Bahnhöfen – zumindest vorläufig. Darauf haben sich der Betriebsrat und die Geschäftsführung jetzt geeinigt. Die frühere Geschäftsführung, die im Juli des vergangenen Jahres geschasst worden war, wollte die Aufsichten von fast allen Stationen abziehen; nur auf 21 „Stammbahnhöfen“ sollte es weiter Personal geben; meist aber unsichtbar für die Fahrgäste. Das Abfertigen der Züge sollten die Triebfahrzeugführer selbst übernehmen – über im Führerstand installierte Monitore mit Bildern vom Bahnsteig.

2007 stellte die S-Bahn das System vor und zog seither die Mitarbeiter von der Hälfte der 166 Stationen ab, obwohl die neue Technik von der Aufsichtsbehörde nicht abgenommen war. Bis heute funktioniert das System, ZAT genannt, nicht. Betriebsrat und Geschäftsführung haben nun vereinbart, es nur schrittweise weiterzuentwickeln, was Jahre dauern kann. Ziel ist nach Angaben eines Bahnsprechers, das Projekt 2012 abzuschließen. Aufsichten, deren Arbeit dann entfällt, sollen, falls sie nicht freiwillig ausscheiden, im Unternehmen bleiben können. Bisher wurden sie in den bahninternen „Arbeitsmarkt“ versetzt.

Weil die neue Technik immer noch nicht funktioniert, hunderte von Aufsichten aber bereits ihren Job verloren haben, müsse die S-Bahn bereits rund 140 Stellen mit Zeitarbeitern aus dem Bahnbereich besetzen, sagte Betriebsratschef Heiner Wegner. Auch bei Lokführern und in den Werkstätten müsse man auf Zeitarbeitskräfte zurückgreifen. Nachdem der sogenannte Interessenausgleich zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung über den Abbau von Stellen nun aber aufgehoben sei, werde der Betriebsrat Neueinstellungen, vor allem für die Werkstätten, jetzt zustimmen, sagte Wegner. Dies hatte das Gremium – bis auf wenige Ausnahmen – bisher abgelehnt, solange den anderen S-Bahn-Beschäftigten weiter der Verlust des Arbeitsplatzes im Unternehmen drohte. Klaus Kurpjuweit

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