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Nahverkehr: Tram-Achse gebrochen

Erst die S-Bahn, dann die Busse und jetzt die Straßenbahn: Am Montag ist bei einer Tram eine Achse gebrochen. Der leere Zug entgleiste am Hackeschen Markt. Die BVG lässt die Bahnen weiterrollen.

Erst die S-Bahn, dann die Busse und jetzt die Straßenbahn: Am Montagnachmittag ist bei einer Tram eine Achse gebrochen. Verletzt wurde niemand, die Straßenbahn war mit mäßigem Tempo ohne Fahrgäste auf Fahrt in die Abstellanlage auf der Großen Präsidentenstraße am Hackeschen Markt. Spekulationen, was hätte passieren können, wenn die Achse bei vollem Tempo und mit Fahrgästen an Bord unterwegs gewesen wäre, wollte die BVG nicht beantworten. Die Fahrzeuge bleiben – anders als bei der S-Bahn nach einem Radbruch – alle im Einsatz.

Gebrochen ist die Achse an einer der Tatra-Bahnen, die seit den 70er Jahren aus Prag nach Berlin geliefert worden sind. Da es jetzt zum ersten Mal einen solchen Vorfall gegeben habe, sei nicht damit zu rechnen, dass es sich um einen Systemfehler handele, sagte BVG-Sprecher Klaus Wazlak. Das Fahrzeug sei vorschriftsmäßig gewartet und kontrolliert worden; erst in einem Jahr wäre die nächste große Untersuchung fällig geworden. Auffälligkeiten habe es nicht gegeben.

Die Technische Aufsichtsbehörde sei informiert worden, sagte Wazlak weiter. Sie muss am Ende entscheiden, ob die Fahrzeuge weiterfahren dürfen oder stehen bleiben müssen, bis die Ursache des Achsbruches geklärt ist. Ein Stilllegen dieses Fahrzeugtyps würde zu drastischen Einschränkungen im Betrieb führen. Wie bei der S-Bahn.

Diese hat am Montag wie geplant ihr Angebot erweitert und lässt nun wieder auf allen Strecken Züge fahren. Meist mit weniger Wagen als üblich und oft auch noch nur alle 20 statt alle 10 Minuten. Weitere Verbesserungen gibt es nach derzeitigem Stand nicht vor Anfang November. Die S-Bahn musste nach einem Radbruch am 1. Mai den größten Teil ihrer Fahrzeugflotte aus dem Verkehr ziehen. Erst nach Kontrollen oder dem Austausch von Rädern dürfen sie wieder in den Fahrgastbetrieb. Derzeit sind deshalb von 662 sogenannten Viertelzügen nur 336 einsetzbar.

Die S-Bahn hat gestern wegen der unterlassenen Mitteilung über weitere Risse an einem Rad den für die Prüfaufsicht zuständigen Mitarbeiter freigestellt. Bereits am 17. Juni waren drei Risse entdeckt worden; am 17. Juli wurde dies bei einer weiteren Prüfung bestätigt. Die Meldung darüber erhielt das Amt aber erst am vergangenen Freitag.

Achsprobleme gibt es auch bei Doppeldeckern der BVG der neuesten Baureihe. Sie müssen ebenfalls ausgetauscht werden, weil bei Rütteltests Risse entstanden waren. Klaus Kurpjuweit

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