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Pendeln bis November: U-Bahn in Pankow - vor fünf Jahren

Vor fünf Jahren machte die U-Bahn Pause. Rund ein halbes Jahr wurde die U2 an den beiden Steckenenden Pankow und Ruhleben unterbrochen, um die Anlagen sanieren zu können. Was Klaus Kurpjuweit damals darüber schrieb.

Die Züge fahren dann ab 24. Mai nur zwischen Senefelderplatz im Osten und Olympiastadion im Westen. In Pankow muss zudem der Straßenbahnbetrieb entlang der U-Bahn-Trasse eingestellt werden. Für den Ersatzverkehr mit Bussen gibt es auf kürzeren Abschnitten der viel befahrenen Schönhauser Allee besondere Spuren, um die Busse nicht permanent im Stau stecken zu lassen.

Der Pankower Abschnitt der U2 ist rund 90 Jahre alt, das Hochbahnviadukt, auch Magistratsschirm genannt, inzwischen vom Rost zerfressen. Deshalb werde der Abschnitt zwischen Senefelderplatz und Schönhauser Allee jetzt ebenso grundlegend saniert wie bereits im vergangenen Jahr der nördliche Bereich, sagte der Leiter der Infrastrukturabteilung der BVG, Ralf Baumann.

Weil es bei den Arbeiten, vor allem beim Sandstrahlen, extrem laut wird, baut die BVG Lärmschutzwände auf. Später sollen auch die Züge leiser fahren. Dafür werden unter der Schotterschicht Matten eingesetzt, die den Erschütterungskrach verringern sollen. Für Fahrgäste wird es bequemer, weil die Bahnhöfe Eberswalder Straße und Vinetastraße jeweils auch einen Aufzug erhalten – wie bereits vor kurzem die Station Senefelderplatz. 40 Millionen Euro werden die Arbeiten kosten.

Mehr als 45 000 Fahrgäste sind täglich auf dem ab Pfingsten gesperrten Abschnitt unterwegs. Vom 21. bis 24. Mai muss für bauvorbereitende Arbeiten zudem der Abschnitt Senefelderplatz–Rosa-Luxemburg-Platz unterbrochen werden. Fahrgäste müssen sich bis November andere Wege suchen oder in die Ersatzbusse steigen, die zwischen Senefelderplatz/Rosa-Luxemburg-Platz und Pankow, Kirche, pendeln. Weil es durch den großen Andrang während der Sperrung im vergangenen Jahr oft lange Wartezeiten beim Ein- und Aussteigen gab, sind die Haltestellenbereiche jetzt vergrößert worden. Auch die Kurz-Busspuren sollen die Busse schneller voranbringen. Sie sollen in der Hauptverkehrszeit alle drei Minuten fahren.

Ein Wechsel zur parallel fahrenden Straßenbahn der Linie M1 ist nicht möglich, weil auch die Tram hier nicht fahren kann. Auf ihren Gleisen, die unmittelbar an der Hochbahn liegen, müssen die Baugerüste aufgestellt werden. Die M1 (Niederschönhausen/Rosenthal–Kupfergraben in Mitte) wird zwischen Bornholmer und Eberswalder Straße unterbrochen und fährt auf dem Nordabschnitt bis zur Björnsonstraße. Weil die Tram am Bahnhof Pankow, wo Arbeiter die Berliner Straße verbreitern, zudem eine neue Trasse erhält, wird hier vom 19. Juli bis zum 26. September die Linie 50 eingestellt.

Doch nicht die Baustelle, sondern eine Wurstbude hat den Planern bisher das meiste Kopfzerbrechen verursacht. Konnopke’s Imbiß steht unter der Hochbahntrasse und muss für sechs Wochen dichtmachen. Ob Besitzerin Waltraud Ziervogel an einen anderen Standort zieht, soll sich heute entscheiden. Die BVG würde das staubdichte Verpacken des Standes ebenso wie einen Umzug mit je 35 000 Euro finanzieren, sagte Baumann.

Im Westen wird der Abschnitt von Ruhleben zum Olympiastadion vom 24. Mai bis 19. Dezember gesperrt. Hier muss der Bahndamm der im Freien liegenden Strecken erneuert werden.

Ins nächste Jahr verschoben ist dagegen die weitere Sanierung am Bahnhof Mehringdamm der U6. Seit Monaten fahren hier die Züge durch eine Baustelle, auf der sich nichts tut. Auf der Linie gebe es bereits drei Baustellen, die die Fahrt bremsen, sagte Bauchef Uwe Kutscher. Zudem solle erst die Tunneldecke von außen abgedichtet werden, bevor die bereits freigelegten alten Gewölbedecken im Bahnhof weiter saniert werden.

Der Beitrag erscheint in unserer Rubrik "Vor fünf Jahren".

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