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© Foto (Archiv): Kitty Kleist-Heinrich

Reinickendorf: SPD will Spaßbad im Flughafen Tegel

Eine Hängebahn zur Erschließung des Areals, ein Freizeitbad im Terminal C und eine überdachte Gokart-Bahn auf dem Parkplatz P3: Die Reinickendorfer SPD hat am Dienstag ein eigenes Konzept für die Nachnutzung des Flughafens Tegel vorgestellt.

Die seit Ende 2008 tätige, eigene Arbeitsgruppe schlage „nichts sensationell Neues“ vor, doch weiche man schon in einigen Punkten von Vorstellungen der Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) ab, sagte der SPD-Kreisvorsitzende Peter Senftleben. Dazu gehören Gokarts mit Solar- oder Elektroantrieb sowie das Bad, bei dem noch zu prüfen sei, ob die Einbeziehung des Terminals billiger wäre als Abriss und Neubau.

Für eine Anbindung des Areals durch S- oder U-Bahn sehe man „keine realistischen Chancen“, sagte der Leiter der AG, Ex-Baustadtrat Rainer Hampel. Deshalb schlägt man die Hängebahn vor, die in Dortmund und Düsseldorf bereits erfolgreich betrieben wird. Sie soll vom Kurt-SchumacherPlatz über das bisherige Terminal zum S- und U-Bahnhof Jungfernheide führen, mit einem Abzweig zum Zentralen Festplatz am Kurt-Schumacher-Damm. Der Bau würde nach Berechnungen der SPD rund 160 Millionen Euro kosten, von denen etwa 140 Millionen über Fördermittel des Bundes und der EU finanziert werden könnten. „Hier muss Berlin kreativ sein und alle Förderwege ausschöpfen“, sagte der Reinickendorfer Abgeordnete Jörg Stroedter.

Rund 120 Hektar und damit ein Viertel der Fläche wollen die Genossen Industrieflächen sowie einem Mischgebiet von Wohnen und Gewerbe vorbehalten. Zentrum und Ausgangspunkt des auf erneuerbare Energien ausgerichteten Technologieparks soll der von allen Anbauten befreite, sechseckige Flugsteigring werden. Den Tower möchte die SPD als Café und Aussichtsplattform nutzen.

Weil die Investorensuche vielleicht etwas länger dauert, schlagen die Reinickendorfer Sozialdemokraten vor, auf den späteren Industrieflächen als Zwischennutzung einen „Energiewald“ mit schnell wachsenden Bäumen anzulegen, deren Holz als nachhaltiger Rohstoff binnen drei bis zehn Jahren zu Pellets für die Befeuerung von Kraftwerken verarbeitet wird.

Auch der Wohnkomponente misst die SPD des Bezirks große Bedeutung zu. So soll nicht nur die Cité Guynemer im Norden durch 200 bis 250 Mehrfamilien- und Generationshäuser im Bereich des jetzigen militärischen Teils des Flughafens erweitert werden. Im Gegensatz zur Senatsverwaltung wollen die Genossen auch die Cité Pasteur am Kurt-Schumacher-Damm als Wohngebiet erhalten.

Das Konzept soll jetzt dem Regierenden Bürgermeister und der Senatorin zugeleitet werden. 

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