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Rundflüge: Rosinenbomber starten in Schönefeld

Welch eine Wende. Die Geschichte der Luftbrücke, bisher fest mit dem Flughafen Tempelhof verbunden, beginnt und endet in Zukunft in Schönefeld - auf dem einstigen DDR-Zentralflughafen.

Schönefeld - Welch eine Wende. Die Geschichte der Luftbrücke, bisher fest mit dem Flughafen Tempelhof verbunden, beginnt und endet in Zukunft in Schönefeld – auf dem einstigen DDR-Zentralflughafen. Dort startet und landet jetzt der Rosinenbomber von Air Service Berlin. Das Unternehmen hat dafür für 1,7 Millionen Euro eine neue „Show- und Eventlocation“ für die Rosinenbomber-Fluggäste gebaut. 600 000 Euro davon steuerten das Land Brandenburg und die EU bei – weil zehn neue Arbeitsplätze entstanden sind und um den Tourismus anzukurbeln.

Das Angebot in Schönefeld rings um den Rosinenbomber sei einmalig in Europa, schwärmte am Freitag Air-Service-Geschäftsführer Frank Hellberg. Wer mit dem Rosinenbomber abheben will, erlebe vorher per Film eine Zeitreise aus der Anfangszeit der DC 3 bis heute.

Empfangen werden die Fluggäste im Terminal C, in dem einst unter der höchsten Sicherheitsstufe die Flüge der El-Al nach Tel-Aviv abgefertigt worden waren. Der Architekt Fritz Breitenthaler hat den tristen Bau in ein Raumschiff verwandelt; ohne Ecken und Kanten. Verschiebbare Glaswände lassen auch unterschiedlichste Veranstaltungen zu – wie zum Beispiel eine dreistündige Dinner-Show. Er habe „raffiniert einfache Mittel“ eingesetzt, sagte Breitenthaler.

Für Flughafenchef Rainer Schwarz wertet der neue Terminal C den Flughafen Schönefeld auf. Schwarz ist sich sicher, dass sich der „Mut in die Investition“ auszahlen werde. Das Air-Service-Berlin-Engagement sei eine Basis für das auf dem neuen Flughafen BBI geplante „Attraktionszentrum“, das rund um den Aussichtsturm entstehen soll, von dem derzeit die BBI-Baustelle zu beobachten ist.

Auch der Flughafen hat im alten Abfertigungsgebäude nochmals investiert und unter anderem den Duty-Free-Bereich erweitert. Diese Ausgaben rechneten sich innerhalb eines Jahres, sagte Schwarz. Hellberg ist sich sicher, dass die Passagiere für die Zeitreise mit dem Rosinenbomber auch den Weg nach Schönefeld finden werden. Ganz so schnell wie Tempelhof sei Schönefeld zwar nicht zu erreichen, aber immerhin liege Terminal C keine 20 Autominuten vom Stadtzentrum entfernt. Und auch mit der S- oder Regionalbahn könne man bequem zum Flughafen fahren. Wer dabei die S-Bahn nutzt, sollte allerdings den Südring meiden. Die S-Bahn hat dort den Fahrplan so gestaltet, das bei einer Fahrt etwa vom Bahnhof Heidelberger Platz nach Schönefeld mit mehrfachem Umsteigen mehr als 20 Minuten Wartezeit entstehen können.

Air Service Berlin ist nach eigenen Angaben Deutschlands größtes „Eventflugunternehmen“. Neben dem Rosinenbomber, für den die Saison mit bis zu sechs Flügen am Tag im März beginnt, bietet die Firma Flüge mit einem Hubschrauber oder einem Wasserflugzeug an. Auch der Fesselballon am Checkpoint Charlie gehört zum Angebot.

Und der Flughafen Tempelhof bleibt auch im Programm. Die Route des Rosinenbombers wird auch in Zukunft über seinen ehemaligen Heimatflughafen führen, der dann von oben zu sehen ist.

Weitere Informationen unter

www.air-service-berlin.de

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