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Tegel: Hier soll Zukunft landen

Stadtplanungsverwaltung konkretisiert Konzepte für die Nachnutzung des Flughafens Tegel. Grundlage sind die Vorschläge von sechs Architektengruppen.

„Tegel muss ein Zukunftsstandort werden“, sagte Stadtentwicklungs-Staatssekretärin Maria Krautzberger gestern Abend auf der vierten Standortkonferenz zur Nachnutzung des bisherigen Flughafens. Auf Teilen des 460 Hektar großen Areals soll, wie berichtet, nach Eröffnung des neuen Airports in Schönefeld ein „Forschungs- und Industriepark Zukunftstechnologie“ entstehen. Mit einem Strukturkonzept hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die Planungen für die Nachnutzung nun konkretisiert. Es entstand nach öffentlicher Diskussion auf der Basis der im Dezember vorgestellten Vorschläge von sechs Architektengruppen, die ihre Ideen während der letzten Monate in einem zweiten Werkstattverfahren auf einen gemeinsamen Nenner brachten.

Das Strukturkonzept sieht rund um das sechseckige Flugsteigegebäude des Architekten Meinhard von Gerkan und bis zur nördlichen Landebahn Bauflächen für Industrie, Gewerbe und Wissenschaft vor. Nördlich davon sowie im Westen und Osten des Geländes sind Grünflächen geplant. Ganz im äußersten Ostteil soll ein Stadtquartier entstehen. Insgesamt ist der Anteil der Wohnbebauung minimal.

Berlin habe mit der Adresse Tegel gute Chancen, bei den Standortanforderungen im internationalen Wettbewerb zu bestehen, betonte Krautzberger. Erforderlich seien neuartige Infrastrukturen für technologieorientierte Gründer, so Uwe Luitpold von der Berliner Beratungsfirma uniconsult. Der Landesbeauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege, Ingo Kowarik, sieht die Möglichkeit, in Tegel Naturschutz mit nachhaltiger Stadtentwicklung zu verknüpfen. Dabei sollten die Freiflächen nördlich des Terminals nur für „den großen Wurf“ hergegeben werden und bis dahin als „Natur auf Zeit“ in Form einer flexiblen Offenlandschaft genutzt werden.

Wie die Umwandlung des Flughafengeländes bezahlt werden soll, ist noch offen. Derzeit wird ein Kosten- und Finanzierungskonzept erarbeitet. Ferner entstehen Konzepte für Verkehrsanbindung und Landschaftspflege. Außerdem soll eine Machbarkeitsstudie zur Nachnutzung des Terminalgebäudes erstellt werden. Zugleich sind Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes und des Landschaftsprogramms eingeleitet worden. Mit der bundeseigenen Immobiliengesellschaft, der rund zwei Drittel der Fläche gehören, plant das Land die Gründung einer gemeinsamen Entwicklungsgesellschaft.

Parallel dazu beginnt die Senatswirtschaftsverwaltung mit der Entwicklung eines Standortprofils, sagte deren Staatssekretär Jens-Peter Heuer. Otto Haas von Siemens Real Estate warnte davor, sich auf den bisherigen Erfolgen auszuruhen. „Sie sind gerade einmal in der Vorrunde, bis zum Finale wird es noch einige Zeit dauern“. Die Planungen der Firmen seien schnelllebig und vom Markt diktiert. Wenn man sich jetzt für einen neuen Standort entscheide, müsse dieser in maximal zwei Jahren seinen Betrieb aufnehmen können. Rainer W. During

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