zum Hauptinhalt
Aufgepasst! Zum Beispiel in der Leipziger Straße lebt es sich im Straßenverkehr gefährlich.

© Thilo Rückeis

Verkehrsunfälle in Berlin: Neue Statistik zeigt: Meiste Unfälle in Mitte

Die Polizei hat Unfallrisiken auf Berlins Straßen statistisch ausgewertet. Bemerkenswert ist, wie ungleich sich das Unfallrisiko auf die einzelnen Bezirke verteilt.

Hinweis der Redaktion: Dieser Bericht stammt vom Januar 2016 - durch einen Fehler bei der Zeitangabe erscheint er irrtümlich als aktueller Text. Wir bitten dies zu entschuldigen!

Diese Zahl gehört zu den unerfreulichen, die im kürzlich veröffentlichten Statistischen Jahrbuch für Berlin stehen: 132 717 Verkehrsunfälle registrierte die Polizei im vergangenen Jahr in der Stadt. Es ist die höchste Zahl der vergangenen zwölf Jahre. Bemerkenswert ist, wie ungleich sich das Unfallrisiko auf die einzelnen Bezirke verteilt: Während es in Mitte fast 19 000 Mal und in Charlottenburg-Wilmersdorf fast 18 000 Mal krachte, gab es in Lichtenberg nur rund 7100 und in Marzahn-Hellersdorf knapp 6400 Unfälle.

Noch deutlicher werden die Unterschiede, wenn man die Unfallzahlen ins Verhältnis zur Länge des jeweiligen Straßennetzes setzt. Mit 63 Unfällen pro Straßenkilometer ist das hoch verdichtete Friedrichshain-Kreuzberg der gefährlichste Bezirk, gefolgt von Mitte mit 55 und Charlottenburg-Wilmersdorf mit 42 Unfällen pro Straßenkilometer. Statistisch am sichersten sind Marzahn-Hellersdorf mit zwölf und das relativ weitläufige Treptow-Köpenick mit 13 Unfällen pro Straßenkilometer.

Mitte führt die Liste an

Dass sich Unfälle an Kreuzungen häufen und dass im dichten Innenstadtverkehr mehr passiert als an den Stadträndern, ist klar. Aber bei den Unfällen in der City handelt es sich keineswegs nur um Parkplatzrempler, im Gegenteil: Mit 2400 Personenschäden führt Mitte die Bezirksliste klar an. Charlottenburg-Wilmersdorf folgt mit knapp 1800 Personenschäden, dahinter Friedrichshain-Kreuzberg mit gut 1500. Auch die Zahl der Verkehrstoten ist in Mitte am höchsten.

Sven Heinrich, im Polizeipräsidium für Verkehrsfragen zuständig, hat mehrere Erklärungsansätze für die dramatischen Zahlen aus der Innenstadt. Beispielhaft für Mitte nennt er „ganz viele Unfälle mit Fußgängern“, aber auch mit Radfahrern und mit Motorrad- und Rollerfahrern. In all diesen Kategorien, die besonders verletzliche Verkehrsteilnehmer betreffen, liegt Mitte weit über dem Durchschnitt der Bezirke. Gerade die vielen Touristen, die zu Fuß oder per Rad unterwegs seien, dürften zur hohen Zahl der Personenschäden beitragen, sagt Heinrich.

Stadtstruktur trägt zur Unfallhäufung bei

In Friedrichshain-Kreuzberg mit dem stadtweit höchsten Anteil an Fuß- und Fahrradverkehr sind die Verhältnisse ähnlich wie in Mitte. Außerdem dürfte laut Verkehrspolizei die Stadtstruktur zur Unfallhäufung in der Innenstadt beitragen: Viele Durchgangsstraßen führen durch die City – und holen Durchgangsverkehr dorthin. Dabei sei die Verkehrsdichte auch wegen der vielen Verwaltungen und Behörden dort ohnehin relativ hoch.

Einen Trost hat Heinrich immerhin: Aus den Zentren von London und Hamburg seien ähnliche Verhältnisse bekannt wie in Berlin.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false